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Acton / Tag 25

Acton / Tag 25

ChristianChristian

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Christian is on the Pacific Crest Trail and arrived in the small town of Acton after a challenging hike. He stayed at a camping site for two nights to rest and recover from foot blisters. The camping site is popular among hikers due to its amenities and proximity to the trail. Christian also took a hitchhike to a nearby supermarket to restock on supplies. He had a pleasant encounter with a former hiker who now acts as a taxi driver for other hikers. Christian helped clean up a messy hiker box at the camping site and shared a funny story about a prank involving a note about the Norovirus. Servus, hier ist der Christian mit einem neuen Podcast von meiner Reise auf den Pacific Crest Trail. Am 23. Tag meiner Reise bin ich in der kleinen Stadt Acton angekommen. Acton liegt ein bisschen abseits vom Wanderweg, aber dafür liegt direkt am Wanderweg ein kleiner Campingplatz, auf dem ich mich für zwei Nächte einquartiert habe. Um in drei Tagen von Wrightwood nach Acton zu kommen, musste ich ganz schön Gas geben. Ich hatte 75 Meilen vor mir, 120 Kilometer. Ich habe das in drei Tagen geschafft, trotz der kleinen Startschwierigkeit mit den vergessenen Socken am ersten Tag und dem relativ steilen Anstieg auf den Berg Baden-Powell. Es hat ganz gut geklappt. Ich glaube, der erste Tag war leicht unter 25 Meilen. Dafür waren es dann am dritten Tag 25,8. Ich habe am dritten Tag richtig Gas gegeben. Ich habe die knapp 40 Kilometer bis 15.30 Uhr geschafft. Aber ich habe es damit leider ein bisschen übertrieben. Gerade bei den langen Bergabpassagen, die zum Schluss kamen, bin ich dann doch ziemlich schnell gegangen. Ich habe nicht darauf geachtet, dass ich halbwegs sanft auftrete und gut abrolle. Ich habe durch dieses stumpfe Auftreten die beiden Blasen, die ich am Fuß hatte, ein bisschen verschlimmert. Das Resultat war, dass ich dann auf dem Campingplatz in Acton zwei Nächte übernachtet habe. Das heißt, ich habe einen Ruhetag eingelegt und der hat mir echt gut getan. Der Sonntag war damit frei und ich konnte mich ausruhen und entspannen. Erst war ich nicht sicher, ob ich in Acton auf den Campingplatz überhaupt gehe. Der Campingplatz dort nennt sich sehr wanderfreundlich und versucht, auf alle unsere Bedürfnisse einzugehen. Die Übernachtung kostet 20 Dollar. Darin enthalten ist ein Handtuch, Duschgel und Seife für die Dusche. Man kann den Pool mit benutzen und natürlich auf der Wiese zelten. Da das Ganze direkt am Wanderweg gelegen ist und der Pool sehr viele angelockt hat, waren am Samstag, als ich dort ankam, am Abend bestimmt 30 Wanderer dort. Also ziemlich viel los. Auf dem Weg dorthin hatte ich unterwegs noch Trail Magic erreicht. Das hatte sich rumgesprochen. Nach knapp 17 Meilen an einer Ranger-Station im Nationalpark, oder was für ein Gebiet das da auch immer sein mag, konnte ich noch ein kaltes Getränk zunehmen. Ein paar Snacks habe ich bekommen. Dann ging es auf die letzten 8 Meilen nach Acton. Ich bin, wie gesagt, zeitig dort angekommen. Ich hatte vor, dort noch Einkäufe zu erledigen. Der Ort selber, Acton, hat einen kleinen Lebensmittelladen, von dem man vom Campingplatz aus Pernal dahin fahren kann. Oder man bezahlt einem lokalen Shuttle-Fahrer eine Spende von 5 Dollar, dann fährt er einen dahin. Ich war nicht dort. Ich vermute, dass die Preise ein bisschen erhöhter waren und die Auswahl nicht sonderlich groß. Deswegen hatte ich den Plan gehabt, an der Straße in die entgegengesetzte Richtung per Anhalter zu fahren, in den etwas größeren Ort Lang. Denn der sollte einen regulären Supermarkt haben. Ich habe das Ganze am Samstag nicht mehr geschafft, habe mir das dann für Sonntagfrüh vorgenommen und stand gegen Viertel vor Acht an der Straße, um per Anhalter dorthin zu fahren. Und es war wirklich wenig los. Es kam etwa alle 5 bis 10 Minuten ein einzelnes Auto und gähnende Leere dazwischen. Nachdem 3, 4 Autos vorbeigefahren waren, kam ein Auto auf die Straße abgebogen vom Campingplatz und hat bei mir angehalten und mich mitgenommen. Es handelte sich um eine ehemalige Wandererin, die auf dem PCT unterwegs war, die in Idlewild aufgehört hat zu wandern wegen einer Verletzung. Sie wird es irgendwann nochmal versuchen, wieder einzusteigen. Aber sie sagte, die Möglichkeit nach England nach Hause zu fahren und dort einfach grumpy, also verstimmt und verärgert zu sein, dass das mit der Reise, mit der Wanderung nicht geklappt hat, das wollte sie nicht. Und deswegen hat sie sich überlegt, dass sie sich hier ein Auto gekauft hat, mit dem sie jetzt unterwegs ist, und begleitet ihre Wanderfreunde, mit denen sie zuvor unterwegs war, und taucht mit dem Auto immer dort auf, wo ihre Wanderfreunde ein Auto brauchen, eine Mitfahrgelegenheit etc. Und so vertreibt sie sich jetzt hier seit 2 Wochen die Zeit und ist für alle anderen Wanderer als Taxi-Shuttle-Fahrerin verfügbar. Und das war echt eine mega Story, dass jemand, der nicht weiter wandern kann wegen Verletzungen, nicht einfach nach Hause fährt und den Kopf in den Sand steckt, sondern sich einfach hier auf dem lokalen Automarkt ein Auto kauft, dass das so schnell geht, hat mich auch gewundert, und dann jetzt hier Taxi-Fahrerin spielt auf Spendenbasis. Ich habe sie gefragt, ob man für den Kauf eines Autos nicht irgendwie mindestens eine Adresse in den USA braucht, und sie sagt, das hätte sie von irgendwelchen anderen Leuten die Adresse bekommen, wo sie geblieben ist, und damit wäre der Autokauf kein Problem gewesen. Englischer Führerschein wird auch akzeptiert. Ja, und so spielt sie jetzt hier Taxi-Fahrerin, und ich hatte Glück, dass sie mich mitnimmt. Sie wusste von der Existenz dieses anderen Supermarktes gar nicht, weil sie ja auch wie die Wanderer so weiter Richtung Norden zieht. Und ja, so war ich derjenige, der die Fahrt irgendwie ein bisschen leiten oder navigieren musste. Und es war ziemlich einfach. Wir waren um viertel nach acht an dem kleinen Vans-Fawns-Supermarkt, wie immer die Kette heißt, und weil sie ihre Wanderkumpels um neun Uhr abholen wollte und das mit der Fahrt zum Supermarkt so schnell ging, hat sie einfach draußen vorm Supermarkt im Auto gewartet und hat mich dann auch wieder zurückgefahren. Ich habe daher versucht, mich zu beeilen im Supermarkt, habe mich ja sehr, sehr beeilt, habe nicht alles bekommen oder habe manches vergessen, und das muss ich jetzt in den nächsten Tagen nochmal irgendwo zwischendurch aufstocken, aber es handelt sich nur um Snacks und so weiter. Die Grundnahrungsmittel, also für Frühstück und Abendessen, habe ich jetzt für die nächsten fünf bis sechs Tage vorrätig. Da sie mich dann wieder zurückgefahren hat, war ich um kurz vor neun wieder am Campingplatz und konnte den ganzen Rest des Tages ausspannen. Ab und zu mal ins WLAN gehen, was nur teilweise verfügbar war, in den Pool springen oder einfach mit vielen anderen Wanderern, die nach und nach dazu kamen, ratschen und sich austauschen. Der Campingplatz hat natürlich auch eine Hikerbox gehabt. Das heißt, es war einfach ein großer Kleiderschrank, der draußen an der Wand stand. Viel besonders Tolles war daran nicht zu finden. Im Gegenteil, der Schrank war ziemlich zugemüllt und schlecht gepflegt. Da sind Sachen hängen geblieben, die eigentlich nur in die Mülltonne gehören. Und am zweiten Tag, also Sonntagmorgen, habe ich dann drinnen bei der Rezeption mal vorgefragt, ob die was dagegen hätten, wenn ich mir die Mülltonne schnappe und da an der Hikerbox einfach mal den ganzen Schrank ausliste und den ganzen Müll raushaue. Denn Leute hatten auch Lebensmittel da reingestellt, diese kleinen Tütchen mit Haferflocken und Ähnlichem. Und irgendwie sind natürlich Mäuse in den Schrank gekommen. Das heißt, die ganzen Lebensmittel hatten alle Löcher überlagen, Haferflocken und Nudeln verstreut. Das war nicht einladend und besser wurde es von allein auch nicht. Und dann habe ich den ganzen Schrank mal ausgemistet und den ganzen Müll in die Tonne geworfen. Und das Ganze so ein bisschen grob sortiert. Oberes Regal irgendwie Toilettenartikel, Dioroller, Kranpasta, Schmerztabletten. Dann das zweite Regal mit Lebensmitteln, was irgendwie noch in Gläsern oder so verpackt war. Dann ein Regalboden mit Ausrüstung, Wanderklamotten und eine unterste Ebene mit Schuhen und Kleidung. Ist ziemlich viel in die Tonne geflogen, aber ich hoffe das Ganze ist jetzt wieder so ein bisschen übersichtlicher gestaltet für die nächsten Wanderer. Ganz wichtig, wenn man in der Hikerbox rumgewühlt hat, Hände waschen. Ganz, ganz wichtig. Da liegt echt viel siffiges Zeug drin. Und zum Thema siffiges Zeug und Norovirus, der ja viele Wanderer erschreckt, weil sich durch die mangelnde Hygiene oftmals ein Norovirus ausbreitet und die Leute dann richtig durch Magen- und Darmerkrankungen schachmatt setzt. Dazu gab es noch eine lustige Geschichte. Wir hatten in mehreren Gruppen am Tag Samstag und Sonntag zusammengesessen. Jeder erzählte so ein paar Sachen. Und einer hat erzählt, dass er, so wie viele das machen, Müll aufhebt, der irgendwo auf dem Wanderweg liegt. Also wenn irgendwo ein Schnipsel Papier liegt oder ein Plastikschütchen von einem Schokoriegel, was irgendjemandem aus dem Rucksack gefallen ist, dann hebt man das auf, steckt sich das in die Tasche und trägt das bis zur nächsten Mülltonne. Und Norovirus ist, wie erwähnt, ein Thema. Keiner möchte Norovirus haben. Hände desinfizieren. Möglichst in den Regionen, in denen es grassiert. Keine, ja möglichst nichts anfassen, was andere auch angefasst haben. Das kann der Stift von irgendeinem Gästebuch sein, von so einer Registrierbox, wo alle mal in einem Buch ihren Namen eintragen. Möglichst keine Hände schütteln, etc. Und dieser Wanderer, der sah ein Stückchen Müll auf dem Wanderboden und ein kleiner Fetzen Papier, hob den auf, um den sich in die Tasche zu stecken, um den Müll dann herauszutragen bis zur nächsten Mülltonne. Und aus Neugierde rollte er das kleine Papierzettelchen auf und darauf stand dann, Haha, jetzt hast du Norovirus. Das fand er gar nicht lustig, hat den Zettel aber trotzdem eingesteckt. Hat sich irgendjemand scheinbar im Scherz erlaubt, hat diesen Zettel absichtlich auf den Boden geworfen, weil er wusste, jemand hebt ihn auf und er ärgert sich dann, dass er sich Norovirus eingefangen haben könnte. Und die Geschichte wurde am Sonntagabend nochmal in anderer Runde erzählt. Und tatsächlich war ein Wanderer dabei, der diesen Zettel mit hingelegt hat. Also, die haben den Verursacher dann auch gleich gefunden. Die sagten, sie hätten drei Zettel ausgelegt als Gruppe, um sich einen Spaß zu erlauben. Und so schloss sich der Kreis wieder. War sehr überraschend, dass einer direkt sich meldet und sagt, jo, das waren wir. Ja, die Erholung hat mir ziemlich gut getan. Und ich hatte mir vorgenommen, weil ich diese 75 Meilen zuvor in drei Tagen gewandert bin, dass ich versuche, nicht mehr über 25 Meilen am Tag zu kommen und versuche mich so zwischen 20 und 25 einzupendeln. Jetzt liege ich hier am Montag, dem ersten Wandertag nach dem Ruhetag, abends in meinem Zelt. Und ich kann sagen, es hat nicht geklappt. Es sind wieder 29 Meilen Tagesetappe geworden. Aber ich kann feststellen, dieser Ruhetag hat mir mega geholfen. Das war so ein entspannter Tag heute. Wir hatten Bewölkung den ganzen Tag durchgehend. Das heißt, ich musste nicht viel trinken. Es war super angenehmes Wetter zum Wandern. Es war recht kühl, windig ein bisschen. Der Weg war auch gut gehbar heute. Und ja, so ist es irgendwie, ohne dass ich gehetzt habe, mich anstrengen musste oder dass ich früh los bin oder lange gewandert bin. Es sind es trotzdem wieder 29 Meilen geworden. An meinen Füßen geht es immer noch gut. Also das war heute echt ein schöner Tag, der ging schnell vorbei. Und ja, die ersten 10 Meilen ging es von der kleinen Stadt Acton nach Aquadulce. Unterwegs kommt man knapp eine Meile an einem Highway entlang. Also man geht parallel zum Highway, ein bisschen Entfernung, so am Berghang entlang. Das ist ziemlich nervig wegen der Geräuschkulisse. Und irgendwann geht es runter in so eine Senke. Und man denkt sich, wie soll ich denn jetzt hier über die Autobahn kommen? Und dann geht man echt durch so ein Abwasserkanalrohr unter der Autobahn durch. Das ist in 2 Metern Höhe ganz gut machbar. Und auf der anderen Seite kommt man in eine Region, so haben andere Wanderer erzählt, die wegen ihrer zerklüfteten Felden und Felsformationen, die es da zu sehen gibt, regelmäßig für Filmaufnahmen genutzt werden. Manche Leute sagten Star Wars, andere sagten Herr der Ringe. Ich bin mit all den Filmen nicht vertraut. Ich kann das nicht bestätigen. Aber auch heute waren wieder 2 Schilder aufgestellt, dass da irgendwie bald Filmaufnahmen stattfinden. Und so scheint da wohl was dran zu sein. Ankunft in Aquadulce war heute kurz nach 11 Uhr mit vielen anderen Wanderern, die das alles so getimt hatten, dass sie pünktlich um 11 Uhr zum mexikanischen Restaurant gehen können, der da um 11 Uhr aufmacht. Ich bin weitergezogen. Ich wollte nicht Mittagessen um 11 Uhr und auch nicht im Restaurant einkehren. Ich bin am Ortsende in die Hiker-Oase gelaufen. Das ist ein Hostel, was 2 Amerikaner als Farmer dort aufgemacht haben. Und der Preis war letztes Jahr bei 10 Dollar, um dort zu übernachten. Der ist jetzt am 13. Mai auf 30 Dollar gestiegen. Das ist ein bisschen happig. Ein paar Wanderer waren um 11 Uhr noch dort. Ich habe die Gelegenheit nur genutzt, mein Handy ein bisschen aufzuladen. Aber der Laden mit den erhöhten Preisen war ein bisschen skurril. Ich hatte auf dem Mount Baden-Powell noch meine Microspikes, diese Schneeketten für die Schuhe, benutzt. Und jetzt ist absehbar, dass ich die in den nächsten 2 Wochen nicht brauche. Also wollte ich die mit der Post vorausschicken. Aber in Acton, wo ich am Samstag ankam, hatte die Post geschlossen. Am Sonntag natürlich auch. Bis Montag 10 Uhr wollte ich nicht warten. Und so war eine Option, dass ich in Aquadulce zu diesem Hostel gehe. Und dort kann man Pakete fertig packen. Und die Betreiber dieses Hostels bringen die dann zur Post. Ich hatte in einem früheren Podcast mal erwähnt, dass ein großes Paket, wie man es mit DHL verschickt, für 6,99 oder 7,50 Euro, dass das hier 24 Dollar kostet. Und auch bei diesem Hostel waren jetzt diese fertigen Kartons von der Post alle da, die mit diesem Fixpreis verschickt werden können. Man soll dazu dann, wenn man das Paket gepackt hat, einen kleinen Notizzettel ausfüllen und die Adresse draufschreiben. Und dann bringen die beiden, die das Hostel betreiben, dieses Paket zur Post und verschicken das. Aber sie machen das nicht für umsonst. Und die schlagen echt nochmal den gesamten Preis oben drauf. Das heißt, wenn das Paket normal bei der Post mit 24 Dollar frankiert wird, dann wollen die beiden für diesen Service, den sie einem noch anbieten, 50 Dollar insgesamt haben. Also das war echt Bucher. Da bin ich nicht drauf eingegangen. Selbst bei den kleineren Paketen war es ebenfalls so. Auch da haben sie nochmal den gesamten Preis nochmal oben drauf geschlagen für die kleine Arbeit, dass sie das Paket zur Post fahren. Ich weiß nicht, wo die nächste Post ist. Vielleicht tue ich ihnen Unrecht. Das kann natürlich ein Vollzeitjob sein, wenn man so ein Hostel betreibt. Dauernd kommt irgendjemand an, will was. Aber das war echt schon ziemlich teuer. Ich weiß nicht, ob sie wirklich dringend Sachen verschicken wollen, weil in Ekten die Post am Samstag auch zu hat. Aquadulce hat keine Poststation. Der Ort danach, Heikataun, hat auch keine Poststation. Vielleicht wollen sie das wirklich ausnutzen. Ich bin mir nicht sicher. Das war nicht so schön. Eine Schicht kann ich noch erzählen. Und zwar vom Freitag. Der Tag, bevor ich nach Ekten gekommen bin, bin ich in diesem Nationalforest-Wald unterwegs gewesen. Dann kreuzte die Straße. Dort bildete sich gegen Abend eine riesenlange Schlange an Autos. Aus irgendeinem Grund gab es da einen langen Rückstau. An einem der unteren Parkplätze, wo der Wanderweg vorbeifuhr, traf ich einen Hiker mit dem Spitznamen T, wie T-Shirt. Er sagte, dass er auf eine Mitfahrmöglichkeit wartet. Jemand kommt und holt ihn ab. Dann scherzte ich noch, wie überflüssig das doch fast ist. Jetzt, wo die Autos da alle Schlange stehen, wäre es doch einfach, an den offenen Autofenstern vorbeizugehen und zu fragen, ob einen jemand mitnimmt. Aber er hatte sicher sein Taxi oder was immer das ist bestellt, hatte keinen Handyservice mehr und jetzt musste er auf diese Frau warten, selbst wenn er eine andere Fahrmöglichkeit hat. Ich bin dann einen Parkplatz höher gegangen. Dort gab es einen Wasserhahn. Letzten Endes habe ich dort oben auch übernachtet. Mit drei anderen Wanderern noch. Nachdem ich dort oben 45 Minuten gesessen hatte und mein Abendessen gemacht habe, kam ein Auto angefahren mit einer Frau, die sich als Shuttlefahrerin ausgab und die den Wanderer T suchte, um ihn abzuholen, wie ausgemacht. Ich konnte ihr nur sagen, den habe ich vor einer Dreiviertelstunde unten am Parkplatz gesehen. Da hat er noch gewartet. Scheinbar war er jetzt weg gewesen. Das war richtig ärgerlich, weil die Frau war wegen diesem Unfall, der den Stau verursacht hatte, extra einen Umweg gefahren von 40 Meilen, um auf der anderen Seite des Berges hochzufahren und diesen T abzuholen. Jetzt war er nicht mehr da. Das war wirklich ärgerlich. Wenn das ein Trailangel ist, der sowas in seiner Freizeit macht, um anderen einen Gefallen zu tun, fährt so eine weite Strecke, um jemanden abzuholen, dann ist derjenige nicht mehr da. Alle Wanderer darunter, wenn man eine Person, die einem eigentlich helfen will, wenn man jemanden verprallt. Das hat uns ziemlich leid getan. Die Frau fuhr dann wieder weg mit ihrem Auto. Keine Zeit später kam T an und suchte immer noch seine Fahrmöglichkeit. Die beiden hatten sich echt verpasst, weil die Frau von dem etwas tiefer gelegenen Parkplatz zu dem höher gelegenen Parkplatz auf der Straße fuhr. T ist gerade in dem Moment auf dem Wanderweg gewesen, umso haben die beiden sich verpasst. Das war echt ärgerlich für beide. Wenn man halt keinen Handyempfang hat. Mittlerweile habe ich noch herausbekommen, dass T irgendwie komisch ist und hier auf dem Trail Drogen vertickt und Pilze. Ein bisschen sonderbar ist er schon. Ich habe ihn heute nochmal gesehen. Ich habe das Gefühl, dass er mit kostenlosen Fahrmöglichkeiten immer mal wieder Abschnitte überspringt, um mit dabei zu sein. Wenn er da Geschäfte treibt, dann könnte das eine Erklärung sein. Der Tag, an dem ich nach Acton kam, kann ich noch sagen, dass es da Trail Magic gab. Diejenigen, die da Getränke und Snacks verteilt haben, haben natürlich einen guten Überblick, wie viele Wanderer hier an einem Tag so vorbeikommen und unterwegs sind. Wir berichteten echt, dass am Freitag 60 Wanderer bei ihnen vorbeigekommen sind, was wirklich eine riesengroße Menge ist. 30 davon haben sogar bei dieser kleinen Campsite, wo sie das Essen verteilt hatten, übernachtet. Wenn man sich überlegt, dass man sich durch Regelungen der Passierscheide erarbeiten muss, um hier auf dem Wanderweg zu starten am ersten Tag und dass diese Zahl auf 35 begrenzt ist, um eine Überfüllung oder Überflutung an bestimmten Orten zu vermeiden, dann merkt man, dass das manchmal nicht funktioniert. Man kann zwar 35 Leute pro Tag losgehen lassen an der mexikanischen Grenze, aber man hat dann keinen Einfluss darauf, wo die sich dann doch wieder geballt sammeln und dann kommen eben doch an einem Tag 60 Leute vorbei. Heute habe ich das auch gemerkt, als ich jetzt hier Montagabend mein Zelt aufstellen wollte. Ich habe keinen freien Platz mehr gefunden. Ich musste an irgendeiner Bergstraße oder Piste noch 300 Meter am Straßenrand entlang gehen, bis ich irgendwo einen kleinen Platz für mein Zelt gefunden habe. Also momentan ist es recht voll auf dem Wanderweg. Aber nichtsdestotrotz, es läuft gut. Ich bin heute Morgen bei Meile 444 losgegangen, zelte jetzt bei knapp 472 und morgen früh geht es nach nur 7 Meilen nochmal in einen kleinen Ort rein, auf Stocken. Und dann geht es übermorgen nach Hikertown. Hikertown, wie der Name schon sagt, soll eine Stadt der Wanderer sein, ist aber bei Wanderern sehr, sehr unbeliebt. Ich habe bis jetzt nur vieles davon gehört. Ich habe es mir selber noch nicht ansehen können. Ich bin gespannt, was mich in Hikertown erwartet. Und danach kommt der Abschnitt, wo der Wanderweg, auch nur von Hörensagen, kann ich bestätigen, auf einem langen Wasserrohr entlang führt, das die Stadt LA mit Wasser versorgt. Das LA Aquaduct. Und dieser Abschnitt ist bei vielen Wanderern unbeliebt. Er ist zwar flach, aber er soll wohl heiß sein, monoton sein, wenig Schatten bieten. Und ist deswegen bei Wanderern ein sehr unbeliebter Abschnitt von knapp 20 Meilen. Und natürlich gibt es da eine Möglichkeit, das Ganze irgendwie etwas zu entschärfen. Und so wird es sein, dass die meisten Wanderer diesen Abschnitt nachts gehen. Wenn man nachts geht, dann prallt die Sonne nicht so sehr. Dass es wenig Schatten gibt, ist kein Problem. Und wenn die Strecke monoton ist, macht das auch nichts, weil man sieht das in der Nacht nicht. Ich bin mal gespannt, wie ich diese zwei Tage noch absolviere, wann ich in Hikertown ankomme. Und ob ich dann auch so eine Nachtwanderung auf diesem Wasserrohr mache. Ich habe im Boden eingegraben. Der obere Teil der Wölbung schaut raus. Das ist ein altes, genietetes Stahlrohr. Und da bin ich mal auf den Abschnitt gespannt. Das ist nämlich ein sehr bekannter Abschnitt, wo man durch eine trockene Wüste läuft. Unter einem im Rohr fließt Wasser und man kommt nicht ran. Das ist so ein Sinnbild des PCT hier. Da bin ich mal gespannt, wie das dann übermorgen sein wird. Da werde ich von berichten. Ansonsten, ich habe ein paar kleine Geschichten erzählt. Jetzt fällt mir nichts mehr ein. Es ist Heiker Midnight, 20.30 Uhr. Zeit schlafen zu gehen. Das war der Bericht soweit vom 25. Tag auf dem Pacific Crest Trail. Morgen, Tag 26, Dienstag, geht es weiter. Und vielleicht werde ich wieder was zu berichten haben. Bis zum nächsten Mal. Ciao.

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