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#5 Von einem Land ohne Meer

#5 Von einem Land ohne Meer

Hendrik HeiermannHendrik Heiermann

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Heute blicke ich in das Jahr 2018 zurück und berichte von meinen Erfahrungen aus Paraguay. Außerdem erzähle ich von meinen Eindrücken der Weihnachtszeit in Barranquilla.

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Hendrik Heilmann is currently working in Barranquilla, Colombia, and wants to share stories from his travels. He mentions his trip to Paraguay, where he met Rodney and his family. Paraguay is a small, landlocked country with a strong indigenous community and a language called Guarani. It has a central economy focused on the capital city of Asunción and relies on the Paraná River for trade. Paraguay was involved in the Triple Alliance War and lost, which still shapes its national identity. Hendrik also briefly mentions territorial disputes in South America, such as the recent referendum in Venezuela. Was passiert in der Welt? Fragte ich mich und begann darüber zu sprechen. Ich bin Hendrik Heilmann und erzähle Geschichten von Orten, die ich besuchen und erleben darf. Momentan habe ich die Chance, bei Vocari Veragio in der Stadt Barranquilla, Kolumbien zu arbeiten. In diesem Format möchte ich ein Tagebuch von und Anekdoten von meinem Alltag erzählen. Es ist Freitag der 8. Dezember, der Tag nach der Nacht der Kerzen und somit gesetzlicher Feiertag in Kolumbien. Ich möchte die Zeit etwas nutzen, um zur Ruhe zu kommen und neue Anekdoten zu erzählen. Ich hatte mir überlegt, diese Zeit vor Weihnachten zu nutzen, um vielleicht ein bisschen mehr, schneller und gleichzeitig auch kürzer zu produzieren. Und ein bisschen in Anekdotenformen, Nacherzählungen über ein paar Menschen zu sprechen, die ich kennenlernen durfte. Auf meinen bisherigen Reisen arbeiten hier in Lateinamerika und auch in Europa, in Deutschland. Um meine Faszination zu Lateinamerika ein bisschen weiter zu erklären. Heute möchte ich über ein anderes Land sprechen. Heute möchte ich über Paraguay reden, ein Land, das nach einem Fluss benannt ist, dem Paraná. Dort hatte ich 2018 die Gelegenheit, mit meinem treuen Begleiter Pascal, an der Stelle liebe Grüße, auf der Backpacking-Reise die Familie Van Heuvel kennenzulernen. Und vor allem mit dem Vater der Familie, Rodney, haben wir uns damals sehr, sehr gut verstanden, als wir in der Salzwüste Uyuni waren. Die liegt in Bolivien an der Grenze zu Chile und ist meiner Meinung nach ein absolutes Naturspektakel. Wenn es in den regnerischen Monaten, ich meine das in unserem Sommer, also Juli, August, wenn es da mehr regnet, dann entstehen da sehr spektakuläre Bilder. Weil sich die Salzwüste dann quasi so, ja sich dann ein Wasserfilm darauf bildet und dann spiegelt. Kann ich an der Stelle sehr empfehlen, das mal zu googeln, Salzwüste Uyuni. Auf jeden Fall ist das ein sehr großer Naturpark und man kann dort nur Touren buchen mit so Jeeps, mit denen man dann da durch die Wüste fährt. Da ist man dann drei Tage unterwegs, schläft unter anderem in einem Salzhotel, das war sehr kurios. Wir saßen im Auto mit Rodney, seiner Frau und Sohn Dylan und haben uns sehr, sehr gut verstanden. Insgesamt haben wir glaube ich auf dieser Reise sehr viele interessante, spannende Menschen kennengelernt. Und Rodney war einer davon und für uns glaube ich auch der erste oder für mich auf jeden Fall der erste Berührungspunkt mit dem Land Paraguay. Hatte ich vorher nicht selten mit auseinandergesetzt, irgendwie wenig davon gehört. Ich glaube es ist auch international einfach nicht so ein wichtiges Land, würde ich jetzt einfach behaupten. Relativ klein, man hat noch nicht so viel darüber gehört und vielleicht gerade deswegen hat es uns dann sehr interessiert, was Rodney so zu erzählen hatte. Und weil wir uns so gut verstanden hatten auf diesem drei-Tage-Trip, hat er uns am Ende quasi einfach zu sich nach Hause eingeladen. Und so verrückt wie wir damals waren, hatten wir dann unsere Reisepläne verändert, was uns später noch ein bisschen mit ein paar Flügen auf die Füße fallen sollte. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt und so sind wir in Asunción gelandet. Wir waren fast zwei Wochen bei ihm zu Hause, haben seinen Sohn Dylan zur Schule gefahren. Da kann ich mich noch an schöne Fahrten mit Pascal am Steuer in einem blauen Hyundai im Verkehrschaos von Asunción erinnern. Und ja, ich war sehr begeistert von der Stadt, von der Kultur dort. Irgendwie nochmal ganz was anderes. Und ja, wir waren einfach irgendwie in der Familie integriert. Das war sehr, sehr spannend. Wir haben gekocht mit der Familie, viel gespielt mit dem damals zehnjährigen Sohn, ich meine zehn Jahre alt war. Und viel auch irgendwie Freunde, Nachbarn kennengelernt. Wir waren irgendwie vor Ort beim Friseur. Ja, Friseurbesuche kann ich hier immer sehr empfehlen, weil vor allem an Männerköpfen immer sehr wild rasiert wird und Kunstwerke auch da entstehen können. Und ja, das war echt eine sehr, sehr spannende Zeit. Rodney hat uns auch viel gezeigt in der Stadt. Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir einmal ins Stadtzentrum gefahren sind. Das Land ist sehr bekannt für Fleischproduktion tatsächlich, also ähnlich wie Brasilien oder auch Argentinien sehr viel Rind. Ein Land, was auch sehr geprägt ist von Migration. Sein Nachname von Heuseln ist holländisch oder niederländisch. Und ich weiß noch, oder das größte Highlight wahrscheinlich war für uns damals im Hafen von Asunción bei einem Konzert von dem Musiker Usuna zu sein. Eine ganz, ganz furiose Erfahrung. Ich glaube, das größte Konzert, auf dem ich je war. In der ersten Reihe mit, ja, zu der Zeit eigentlich heute immer noch, aber einem der größten Künstler. Sehr, sehr viele schreiende, tanzende Menschen. Das war wirklich sehr, sehr schön. Ich möchte aber ein bisschen auch einfach zu Paraguay noch erzählen, was mir damals aufgefallen ist. Was ich seitdem auch irgendwie noch dazugelernt habe, eben auch noch weiterhin im Kontakt mit Rodney. Ich habe ihm jetzt für diese Folge auch nochmal geschrieben und wollte einfach ein bisschen darüber sprechen, weil ich glaube, das Land sehr unbekannt, unterrepräsentiert einfach ist. Es ist zusammen mit Bolivien das einzige Land, was keinen, also mit Bolivien zusammen die zwei einzigen Länder, die keinen Zugang zum Meer haben. Was auf jeden Fall wirtschaftlich dem Land, ja, das Land schwächt. Ähnlich wie Bolivien, eins der ärmsten Länder in Südamerika. Gleichzeitig aber auch ähnlich wie Bolivien noch eine sehr groß geprägte indigene Gemeinschaft. Und vor allem durch die, vor allem sprachlich geprägt durch die Sprache Guaraní. Guaraní ist die heute noch am aktivst indigene gesprochenste Sprache Südamerikas. Und wird auch aktiv noch gelebt, also wird in der Bildung verwendet, in der Schule. Es gibt viele Lehrbücher, Lexika, Übersetzungen. Und es ist quasi gleichzeitig mit Spanisch die offizielle Landessprache, was ich damals schon sehr, sehr spannend fand. Zudem, da das Land an Brasilien grenzt, im Osten, ist auch sehr viel Spracheinfluss zum Portugiesischen. Viele Menschen arbeiten auch in Brasilien oder lernen Portugiesisch. Und ja, und dieses Guaraní hat sich sehr stark mit dem Spanischen vermischt. Und auch tatsächlich viele Begriffe, gerade aus Flora, Fauna, aber auch Tiere, die wir heutzutage kennen, sind tatsächlich aus der Region oder aus dieser Sprache entstanden. Wie zum Beispiel, das habe ich damals gelernt, das Wort Jaguar. Ich glaube, die Aussprache ist sowas wie Jaguar, aber da bin ich mir nicht sicher. Auf jeden Fall ist die Sprache noch sehr, sehr aktiv und es gibt wirklich große Bewegungen, die dafür sorgen, dass das auch weiterhin so bleibt und die Sprache weiterhin aktiv benutzt wird. Ähnlich vielleicht wie das Quechua in Peru, was vielleicht noch die Sprache der damaligen Zivilisation der Inka, was vielleicht noch ähnlich vergleichbar ist. Wie schon erwähnt ist Paraguay sehr klein, mit 6,7 Millionen Einwohnern. Kein Meerzugang, was ich ja schon erwähnt hatte, aber mit dem Paraná, einem sehr wichtigen Fluss, der dann über Uruguay dann doch auch in den Atlantik fließt. Dadurch ist das Land sehr geprägt oder sehr zentralisiert auf die Hauptstadt und vor allem auf den Schifffahrtshandel, der dann über Asunción in die Hauptstadt läuft. Dieser fehlende Meerzugang hat tatsächlich auch zu einem der wenigen internationalen Kriege geführt auf dem südamerikanischen Kontinent, dem sogenannten Triple-Allianzen-Krieg. In dem Paraguay Anfang des 19. Jahrhunderts, gerade auch in den Bewegungen mit der Unabhängigkeit von Spanien, haben sich damals die Landesgrenzen entwickelt. Die Eliten Paraguays haben für einen Meerzugang dann in Richtung Argentinien, Brasilien und Uruguay gekämpft und haben diesen Kampf blutig verloren. Was bis heute in der Identität oder auch in dem Zusammenspiel dieser vier Länder zusammenführt und glaube auch in der Nationalerzählung Paraguays eine sehr wichtige Rolle spielt. Da vielleicht wichtig zu erwähnen, dass sich damals Großbritannien auch einschaltete für die Triple-Allianz Argentinien, Uruguay und Brasilien. Deshalb, wie gesagt, zusammen mit Bolivien sind das die einzigen zwei Länder, die keinen Meeranspruch haben. Warum, finde ich, ist sowas momentan auch sehr wichtig, solche Territorienansprüche zu erzählen. Ich weiß nicht, wie präsent die Nachricht in den europäischen Medien ist, aber vor ein paar Tagen hat der venezolanische Diktator Nicolas Maduro ein Referendum abhalten lassen in Venezuela über Gebiete zur Grenze in Guayana, ein kleiner Staat im Norden Südamerikas. Ob das Teilgebiet Venezuela sein soll. Guayana hat mittlerweile schon den UN-Sicherheitsrat eingeschaltet, die venezolanische Bevölkerung hat dafür gestimmt, auch wenn in dem diktatorischen System man bei solchen Referenden immer vorsichtig sowas betrachten muss. Aber das Thema ist schon sehr heikel, sehr spannend zu verfolgen, wie sich das jetzt entwickelt, da sich natürlich auch Staaten wie Brasilien oder auch Kolumbien jetzt daran beteiligen werden, dass Guayana sein rechtmäßiges Territorium nicht verliert. Im ersten Moment hatte ich das für außenpolitische Propaganda gehalten und viel Show, um von Problemen im eigenen Land, wie beispielsweise Sicherheit und Versorgung der eigenen Bevölkerung abzulenken. Wie ich ja schon erwähnt hatte, beschäftige ich mich relativ viel mit Venezuela, natürlich eher mit der Migration außerhalb des Landes, aber das hängt natürlich auch sehr viel damit zusammen und der Russlandfreund Maduro hat schon häufig Probleme im Ausland gesucht, um auf das eigene Land zu beziehen. Wie gesagt ist das aber auch erstmal nur eine erste Einschätzung, die ich im ersten Moment dahingehend gedacht habe. Mich hat die Nachricht sehr überrascht, da Venezuela eines der Länder mit den größten Ölvorkommen der Welt ist und das sehr überraschend jetzt kam und diese Ölfelder im guayanischen Staatsgebiet jetzt wohl neu entdeckt wurden. Aber zurück zu Paraguay, ich kann mich damals noch gut erinnern, dass wir nach unseren Impfungen auch gefragt wurden, da das Land sehr sehr feucht ist, sehr viele Mücken, sehr viel, gerade durch dieses hohe Flussgebiet, es einfach auch sehr viel regnet, es hat quasi sehr viel Fläche des Landes mit Amazonas, mit Wald bedeckt. Dadurch gibt es viele Infektionskrankheiten, viele Mücken, sehr schwüles, warmes Wetter, was auch irgendwie die Agrarwirtschaft sehr schwierig macht, was auch die Infrastruktur sehr schwierig macht. Ich kann mich noch gut erinnern, dass unsere Freundin erzählt hatte, dass es einfach schwierig ist, in großen Teilen des Landes überhaupt Straßen zu bauen und dadurch, wie bereits erwähnt, ist die Schifffahrt vor allem dann in der Hauptstadt Asunción somit das Wichtigste, um sich überhaupt im Land zu bewegen, um Waren zu transportieren und die wichtigsten Produkte sind wie erwähnt Fleisch, schon auch Obst oder auch die Lederproduktion. Und ein kleiner Schmankerl am Ende, an den ich mich auch noch gut erinnern kann, ist, dass uns Rottne damals erzählt hat, dass es viel Migration auch aus Deutschland nach Paraguay gab. Ich vermute, dass waren unter anderem auch Migrationsbewegungen vor und nach den Weltkriegen, aber sicherlich auch im 19. Jahrhundert, da gab es viele deutsche Migrationen, die in Hinsicht von Kolonien beispielsweise auch nach Chile, aber auch nach Argentinien gegangen sind. Und da hat er uns von Freunden oder Bekannten vor allem aus dem südparaguayanischen Gebiet Sprachnachrichten gezeigt, in der dann Bayrisch, Spanisch und Guaraní gemixt wurde, allerdings auch in Bayrisch, was glaube ich schon aus deutlich älteren Zeiten kommt. Das war eine sehr spannende Memo und ich habe selbstverständlich überhaupt nichts verstanden. Es ging allerdings um Traktoren, die irgendwie bei der Landwirtschaft im Stecken geblieben sind und es war eine sehr kuriose Sprachnachricht, da kann ich mich noch gut dran erinnern. Aber auch wieder, und damit möchte ich so ein bisschen den Bogen spannen, eine spannende Geschichte bezüglich Migration und vor allem auch diesen Sprachmix, der mich dann doch auch immer sehr interessiert. Damit beende ich jetzt erstmal diesen kleinen Input aus Paraguay, will vielleicht nochmal einen kleinen Ausblick geben, wie es mir hier gerade so geht, versuche jetzt wie gesagt ein bisschen häufiger, vielleicht täglich, mal sehen ob ich das schaffe, ist jetzt eine große Ankündigung, aber bis Weihnachten auf jeden Fall. Ich habe hier ein bisschen mehr noch zu erzählen, möchte nochmal einen kleinen Nachtrag zur Folge gestern zu Bogotá geben, ein wichtiger kleiner Input oder was mir stark aufgefallen ist sind vor allem Bad Steinhäuser in der Stadt, das ist eine ganz typische Architektur in Bogotá tatsächlich und die gibt es sonst kaum eigentlich in Kolumbien. Da habe ich mich gefragt wo das herkommt und tatsächlich ist Bogotá einer der größten Bierproduzenten gewesen, vor allem im 20. Jahrhundert, aber diese ganzen Firmen gibt es immer noch und ihr könnt es euch wahrscheinlich denken, die kamen damals aus Bayern, aus Deutschland und es wurde sehr sehr viel Bier im 20. Jahrhundert in Bogotá gebraut, hergestellt. Und die Geschichte dahinter ist, dass es damals ein indigenes Getränk gab, was so ein bisschen aus, geht glaube ich in so eine Richtung von Most, also so Apfelgetränk, Chicha heißt es und das ist ein Getränk, was es ja über Jahrhunderte wohl schon in der Region dort in Bogotá gab und gibt und heutzutage auch wieder gibt. Es kam in den Genuss es zu probieren, schmeckt gar nicht mal so schlecht, so ein bisschen so ein Likör, aber es wurde dann im 20. Jahrhundert stark Propaganda dagegen, oder Anfang des 20. Jahrhunderts stark Propaganda dagegen geführt, da es so den Ruf hatte als indigenes Hexenwerk sage ich mal und viele Menschen sich damit halt stark betrunken hatten. Und Bier dann auf den Markt kam, vor allem deutsches, deutsch produziertes Bier auf den Markt kam und man dann gesagt hat man soll keinen Chicha mehr trinken, es wurde auch offiziell verboten von der Regierung und Bier quasi als neues Nationalgetränk eingeführt wurde. Da hingegen gab es auch eine Umbenennung, also ich denke mal das Wort Cerveza haben viele von euch auch schon mal gehört auf Spanisch, allerdings ist das nicht der Begriff in Bogotá, sondern Pola, was ich auch sehr, also das hatte ich vorher so nie gehört und auch das kam quasi in dieser Erzählung, dass das, also Pola ist irgendwie eine Göttin und da gibt es auch Statuen in der Stadt dann und es wurde quasi in dieser Erzählung mit erzählt, dass das so quasi so ein göttliches Getränk und stark macht. Und für die Arbeiter da ist und das fand ich sehr, sehr spannend und bis heute bestellt man in Bogotá nicht una Cerveza, sondern una Pola und das wollte ich noch nachtragen, da mich dieser rote Backstein auch sehr an Hamburg erinnert hat und da auch doch irgendwie Gefühle aufkamen bei mir. Ansonsten war gestern das erwähnte Lichterfest vom 7. auf den 8. Dezember, es war sehr schön, ich habe mit Freunden hier gefeiert, auch mit Familien, kolumbianischen Familien, es wurden Kerzen nachts um 12 angezündet, viel Feuerwerk, verschiedene Kerzen, Farben haben verschiedene Bedeutungen, man darf sich dann was wünschen und es hat einfach irgendwie so einen sehr familiären, freundschaftlichen Eindruck gemacht. Die Weihnachtszeit wird eingeläutet und wie gesagt, heute ist Feiertag, alles ein bisschen ruhiger, kaum Menschen auf der Straße und das gönne ich irgendwie hier den Menschen auch, weil am Mittwoch, also vor zwei Tagen, war hier ein sehr wichtiges Fußballspiel vom lokalen Verein Barranquilla, die haben 4 zu 2 gewonnen, da war ich tatsächlich auch im Stadion. Keine andere Folge noch mal mehr zu erzählen, dadurch sind die Menschen schon sehr ausgerastet, dann war der Donnerstag gestern auch schon ein Zeichen der Feier und heute ist es wirklich sehr, sehr ruhig auf den Straßen, es ist eigentlich gar nichts und da der Samstag normalerweise hier auch als Arbeitstag zählt und die Menschen sehr viel arbeiten, ist das echt mal eine gelungene Abwechslung. Und gestern Nacht, ja, wurde viel getanzt, viel Marienato, Salsa, es gab sehr viel Feuerwerk, sehr lautes Feuerwerk auch teilweise und die Straßen waren und sind sehr, sehr schön geschmückt, sehr weihnachtlich, sehr auch anders, einfach viel andere Farben, ich glaube bei uns ist sehr viel Rot, Grün, hier ist so ein bisschen alles und ja, auch im Sinne von Sicherheit hat es irgendwie einen schönen Eindruck gestern, da man wirklich das Gefühl hatte, die ganze Stadt ist irgendwie nachts draußen, alle fühlen sich wohl, niemand muss irgendwie wie sonst manchmal mehr aufpassen als sonst, sondern es war wirklich ein Fest der ganzen Stadt, ich glaube in ganz Kolumbien und es hat einen sehr, sehr schönen Eindruck gemacht. Um so ein bisschen von meinem aktuellen Arbeitsstand noch zu erzählen, mir geht es weiterhin sehr gut, auch wenn ich vielleicht einen kleinen Durchhänger hatte mit etwas weniger Arbeitsfortschritten, sind jetzt die Wochen oder die Tage noch vor Weihnachten sehr geprägt von Interviews für meinen Podcast, ich habe jetzt den Auftrag erhalten einfach noch so viele Folgen, Interviews zu produzieren oder aufzunehmen vor Weihnachten wie möglich, um die dann im Januar zu produzieren, damit kann ich ganz gut leben, weil ich jetzt mit dem Schneiden und Produzieren schneller werde, besser werde und auch diesen deutschen Podcast dafür viel so als Versuchsprodukt nehme und genau, somit geht es dann nächste Woche zu einem Integrationszentrum hier in der Stadt, da bin ich sehr gespannt, da sie sehr, sehr viel mit migrierenden Menschen zusammenarbeiten. Ich werde mit einem venezolanischen Crossfitter reden, der sich hier durch Sport einen sehr, sehr großen Namen erarbeitet hat, den ich auch mit dem ich einfach sehr viel hier trainiere, der mir sehr, sehr viel zeigt und es macht echt großen Spaß und solche Sportgeschichten begeistern mich dann doch immer sehr und ich werde mit Manuel Oreste reden, einem spanischen ausgezeichneten Migrationsjournalisten, der allerdings in Mexiko lebt und arbeitet, den ich diesen September kennenlernen durfte bei einer Forschungsreise mit der Uni, da werde ich eventuell auch nochmal in Zukunft näher drauf eingehen und mit dem werde ich vor allem über Grenzgeschehnisse reden und wie Journalismus bezüglich Migration arbeitet, wie welche Geschehnisse wichtiger sind, weniger wichtig sind, worauf man achten muss beim Journalismus über Migrationsgeschehen und auch die Dynamiken einfach in Mexiko und Lateinamerika. Zu guter Letzt vielleicht noch eine kleine Filmempfehlung. Ich habe den mexikanischen Film Radikal gesehen. Ich bin mir nicht sicher, ob der in Europa auch schon anläuft. Kam jetzt erst vor ein paar Wochen raus, aber falls ihr irgendwie die Möglichkeit habt, den zu sehen, egal in welcher Sprache, wie, wo, könnt ihr mir vorstellen, dass es eher so eine Arthouse-Produktion ist, aber falls ihr den Film findet, kann ich ihn sehr, sehr empfehlen. Nach wahren Begebenheiten geht es um Mexiko und Bildungschancen und einen Lehrer, der in einer armen Stadt in der Grenzregion zur USA den Kindern, die sonst wahrscheinlich nicht so häufig großartige Bildungsgerechtigkeit und Chancen erfahren, eine Chance gegeben hat. Das ist auf wahren Begebenheiten erfolgt und die Geschichte ist wirklich sehr, sehr berührend. Ich würde behaupten, es war der beste Film, den ich dieses Jahr gesehen habe. Den schlechtesten Film, den ich dieses Jahr gesehen habe, wenn ich das so hart sagen darf, war, glaube ich, der neue Film von Die Tribute von Tarnem. Aber ich will da jetzt nicht zu viel Vorhören erzählen. Ich weiß nicht, wer von euch da sonst vielleicht einen besseren oder schlechteren Einblick hat. Ich bin nicht so drin in der Szenerie, fand den Film aber so lala und ein bisschen zu lang. Aber da lasse ich mich auch gerne nochmal von Menschen korrigieren, die da mehr drin sind. Vielen Dank wieder für eure Aufmerksamkeit und so versuche ich jetzt erstmal aktueller und vor allem auch häufiger ein paar Einblicke in meinen Alltag zu geben und nochmal ein paar Anekdoten zu erzählen. Bei Fragen und Kommentaren stehe ich natürlich wieder Rede und Antwort und freue mich über Input, vielleicht auch Empfehlungen, über was ich sonst noch reden kann, was euch interessiert. Bis zum nächsten Mal und Dankeschön. Tschüss. ... in Kooperation mit dem Kulturwelt-Austausch und durch Unterstützung von Vocaliberadio. ... Musik ...

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