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#6 Tag der Migration in der Vorweihnachtszeit

#6 Tag der Migration in der Vorweihnachtszeit

Hendrik HeiermannHendrik Heiermann

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In dieser Episode spreche ich über die Vorweihnachtszeit in Barranquilla. Außerdem wurde ich zum 18. Dezember, zum Tag der Migration, zu einer Veranstaltung eingeladen. Zudem geht es um politische und gesellschaftliche Themen in Kolumbien und Lateinamerika. Hier der Link zum übersetzten Text zum beanspruchten Gebiet (Esequibo) Venezuelas in Guyana: https://www.npla.de/thema/politik-gesellschaft/der-streit-um-esequibo/

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Transcription

Hendrik Heyermann is currently working at Vocaribe Radio in Barranquilla, Colombia. He talks about his experiences and daily life in a diary format. He mentions the recent successful Light Festival on December 7th and the Christmas traditions in the city. He also discusses the regional football championship and his involvement in a conversation about migration at the Center for Victims in Soledad. He plans to focus his podcast on Barranquilla and Venezuelan migrants, as well as other migration topics in Colombia and around the world. He highlights the importance of understanding why people migrate and the different types of migration. Ich bin Hendrik Heyermann und erzähle Geschichten von Orten, die ich besuchen und erleben darf. Momentan habe ich die Chance, bei Vocaribe Radio in der Stadt Barranquilla, Kolumbien zu arbeiten. In diesem Format möchte ich in Tagebuchform und Anekdoten von meinem Alltag erzählen. Das angesprochene Lichterfest beim letzten Mal am 9. Dezember. Das war eine sehr spannende Zeit. Das angesprochene Lichterfest beim letzten Mal am 7. Dezember. War ein voller Erfolg, hat mir sehr gut gefallen. Beim CrossFit, den Sportkursen, die ich fast täglich mache, gab es schon ein kleines Zusammenkommen. Alle haben irgendwie was mitgebracht, weihnachtlich. Es wurde gebacken, ein kleines Zusammenkommen. Es gab sehr regionale Bräuche und Essen und Trinken von hier. Was mir hängen geblieben ist, sind vor allem die Bonuelos. So kleine Käsebällchen, die dann mit einer Art Aioli gegessen wurden. Hat mir sehr gut gefallen. Viele Süßigkeiten, selbstgebackene Sachen. Seit dem 16. Dezember werden die Tage quasi neun Tage bis Weihnachten gezählt mit den Novenas. Also neun. Mit Kindersingen. Es werden täglich irgendwo in der Stadt Kinder von Kindergärten, von Schulen treffen und singen. Weihnachtslieder, sehr viele Lichter, überall sehr viel geschmückt. Es gibt riesige Weihnachtsbäume. Also keine echten Bäume, aber wie man es eventuell aus US-amerikanischen Filmen kennt, sehr große Weihnachtsbäume in Einkaufszentren. Und die sind auch sehr exzentrisch geschmückt, vor allem die Einkaufszentren. Und es läuft überall Weihnachtsmusik tatsächlich. Ist die aber sehr ähnlich zu Salsa oder Vallenato, was sonst auch überall kommt. Insgesamt läuft überhaupt auf den Straßen, in den Bars, eigentlich überall, auch in den Supermärkten, sehr viel und sehr laut immer Musik. Jetzt aber im Dezember haben die so einen Weihnachtsflair, haben einfach Weihnachtstexte. Und für mein europäisches Ohr war das am Anfang kein großer Unterschied, aber die Leute haben mich drauf hingewiesen. Und mittlerweile erkenne ich tatsächlich auch die regionalen Weihnachtslieder. Außerdem ein sehr wichtiges Ereignis im Dezember wird immer die regionale Fußballmeisterschaft. Eigentlich die Regionalliga. Im Dezember wird immer die landesweite Fußballmeisterschaft ausgespielt. Und Barranquilla ist tatsächlich im Fußball, im Basketball und jetzt auch im Fußball kolumbianischer Meister geworden. Die Mannschaft Junior Barranquilla hier aus der Stadt hat sich spektakulärem Elfmeterschießen im Liga-Finale durchgesetzt. Ich war tatsächlich zweimal im Stadion beim Hinspiel des Finals und bei dem davor entscheidenden letzten Ligaspiel. Und ja, die Menschen sind ausgerastet, wir sind ausgerastet. Ich war mit meinen Mitbewohnern bei den Spielen und dann beim Rückspiel, das in Medellin stattgefunden hat, waren wir halt hier so bei Public Viewing Events. Ich denke, gesondert nochmal hatte ich mir zumindest vorgenommen, eine Folge aufzunehmen zur Faszination Fußball in Lateinamerika. Aber es war auf jeden Fall ein sehr, sehr schönes Erlebnis mal live bei einer Meisterschaft eines Stadtvereins, in der Stadt des Vereins dabei zu sein. Ich glaube, mit Hertha BSC wird es bei mir eventuell noch ein bisschen dauern. Und ja, es war eine einmalige Erfahrung. Ich hatte einen sehr, sehr schönen Tag. Ich will in der Folge auf meine Arbeit hier eingehen, viel darüber reden, warum Migration vor allem mich bewegt, mein Thema hier ist und will starten mit dem Montag dieser Woche, der 18. Dezember. Ich nehme die Folge am 21. Dezember auf, also kurz vor Weihnachten tatsächlich. Und ja, der 18. Dezember ist der internationale Tag der Migration. Ich weiß, dass das Thema politisch momentan auch sehr debattiert wird in Deutschland, auf der Welt, in der EU. Ich nehme das hier auf eineinhalb Tage nach der Entscheidung zum neuen Asylrecht in der Europäischen Union. Und ja, für mich ist das einfach ein wichtiges Thema, auf das aufmerksam gemacht werden muss, warum Menschen migrieren, wie Menschen migrieren, welche Menschen auch migrieren, welche Arten von Migration es gibt. Und ja, ich will euch da so ein bisschen mitnehmen, warum ich das hier zu meinem Podcast-Thema mache, tatsächlich von VU Caribe Radio. Also ich werde im neuen Jahr, wahrscheinlich im Januar und Februar, dann meine Folge veröffentlichen können. Aber ich möchte euch hier jetzt ein bisschen erzählen, was ich vor allem jetzt im Dezember für Interviewpartner zum Thema hatte. Der Podcast wird sich beschäftigen natürlich mit der Stadt Barranquilla, aber auch mit vor allem venezolanischen Menschen, die in die Stadt migrieren, mit Menschen, die hier in NGOs arbeiten, mit Menschen, die aber auch in anderen Teilen der Welt migriert sind, oder auch mit Binnenmigration innerhalb Kolumbiens. Und ja, durch Jobs, vor allem letztes Jahr in der La Setenta y Dos, die 72 migrierenden Herberge in Süd-Mexiko, durch Forschung über die Uni, aber auch viele Seminare, viele Inhalte einfach durch die Uni. Und ja, und jetzt meinen Podcast, den ich hier veröffentliche, aber dann auch in spanischsprachiger Sprache, auf Spanisch im nächsten Jahr, habe ich diesen Fokus und ich würde jetzt nicht behaupten, dass ich mir hier schon großen Namen gemacht habe, aber ich falle vielleicht einfach auf als europäisch gelesener Mensch, der sich für vielleicht etwas prekärere Themen hier interessiert. Und somit wurde ich dann für den 18. Dezember eingeladen ins Zentrum für Opfer, so heißt es auf Deutsch übersetzt, Centro para Victimas auf Spanisch. Ich glaube, das ist ein bisschen ein runderer Name und vor allem geht es um den bewaffneten Konflikt in Kolumbien. Das Zentrum befindet sich in Soledad. Dazu muss man sagen, Soledad ist ja eine eigene Stadt, ein Vorort vielleicht von Barranquilla, aber gleichzeitig auch die achtgrößte Stadt Kolumbiens. Also es ist wirklich eine sehr, sehr große Stadt, die leider dadurch bekannt ist durch sehr viel Korruption und Geld, was vor allem in Stadtplanung verloren gegangen ist. Die Stadt ist auch wirklich meiner Ansicht nach nicht wunderschön, aber es geschehen sehr, sehr viele soziale Dinge dort und darum macht es auch sehr viel Sinn, dass dieses Zentrum dort arbeitet. Die OEM, also die Internationale Organisation für Migration von der UNO, hat dort auch seine Büros, arbeitet dort und ich wurde dort zu einer Konversation, zu einem offenen Talk, zu so einer Art Talkshow quasi eingeladen. Im Wartezentrum dieses Zentrums und ich fand die Szenerie einfach sehr spannend, weil die Menschen, die dort ihre Termine haben, die warten auf alles Mögliche, auf Legalisierungsprozesse, auf ihre Hilfe, Unterstützung nach ihrer Migration, da sie durch den bewaffneten Konflikt innerhalb Kolumbiens migrieren mussten und ihr müsst euch das so vorstellen, dass ich dann quasi einfach in so einem Wartezimmer saß mit anderen geladenen Gästen und der Moderation, das durch Rostro Caribe übernommen wurde, übersetzt Gesicht der Karibe oder karibisches Gesicht, von Miguel und Darcy, zwei venezolanische Journalistinnen, die mit Rostro Caribe, meiner Meinung nach, ein echt schönes Format geschaffen haben, auch sich so ein bisschen auf die Fahne geschrieben haben, positiven Journalismus zu entwickeln und als selbstmigrierte Menschen in Barranquilla versuchen, auch das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen und nicht dieser sehr, ja ich würde sagen, von den Leitmedien vielleicht hier in Kolumbien sehr negative Sicht auf Migration so ein bisschen entgegenzuspielen und hatten unter anderem mich eingeladen, aber neben mir auch zwei sehr spannende Gäste, einmal Rosely Robledo, eine Frau, eine afro-kolumbianische Frau, die aus der Chocó-Region migriert ist nach Barranquilla und jetzt sich einsetzt für vor allem Afro-Migrantinnen, aber auch einfach Menschen, die auch ebenfalls durch den geroffenen Konflikt migrieren mussten und sie versucht vor allem auch die Afro-Bevölkerung hier an der karibischen Küste mitzunehmen, versucht da viel über Workshops, über sehr viel soziale Arbeit einfach die Menschen mitzunehmen und ich fand das sehr beeindruckend, die Pazifik-Region Kolumbiens ist nochmal eine ganz andere Geschichte des Landes, Kolumbien ist eines der wenigen Länder Lateinamerikas außer den zentralamerikanischen Ländern oder eigentlich das einzige Land Südamerikas, was zwei Küsten hat, also quasi zum Atlantik hin, wo ich mich jetzt gerade befinde in der Karibik, aber auch zum Pazifik und beide Regionen haben eine ganz spezifische eigene Geschichte, die nochmal ganz anders ist als die Großstädte quasi Medellin oder Bogotá und dass sie quasi dann von der einen Küste zur anderen Küste migriert ist und über ihre Söhne beispielsweise gesprochen hat, die mittlerweile in den Olympia-Leichtathletik-Teams Kolumbiens sind und so eine Erfolgsgeschichte der Migration quasi sie dann nach außen trägt, das war, ja, das finde ich sehr sehr beeindruckend und sie war dann quasi dort auch und es ging einfach viel darum, wie wird Migration geschrieben und gesprochen, gelebt, verstanden. Mit ihr dabei war Dustin Donado, mittlerweile Präsident für das Departament Atlantico, in dem ich mich hier befinde, also Präsident für die Friedensprozesse. Also ich kann das auf Deutsch immer so gar nicht so richtig übersetzen, aber es gibt quasi in jedem Bundesstaat hier in Kolumbien gibt es verschiedene Gremien, die weiterhin zu den Friedensprozessen arbeiten und bei den Friedensprozessen während nach dem bewaffneten Konflikt zwischen der kolumbianischen Regierung, paramilitärischen Einheiten und den Guerilla-Bewegungen. Ich vermute oder ich könnte mir vorstellen, viele von euch haben von den Friedensprozessen 2016 mit der Falk gehört, die sind damals erfolgreich gewesen und der damalige Präsident hat einen Friedensnobelpreis dafür bekommen, allerdings ist das nicht das Ende der Geschichte, da es noch weiterhin sehr viele Guerillas gibt und auch diese Verträge damals viele Lücken oder ich nenne es mal viele Prozesse mit sich wirken, die bis heute nachwirken und die bis heute vielleicht nicht wirklich dazu führen, dass man jetzt von einem kompletten Frieden reden kann. Deshalb gibt es solche Gremien und Dustin Donado ist der gewählte Präsident quasi für das Departement Atlantico hier, in dem ich mich befinde, in dem sich Barranquilla befindet und er ist aber gleichzeitig auch ein sozialer Leader für LGBTQ-Themen, um hier so ein bisschen, ich weiß nicht, so Themen Kolumbiens einfach reinzubringen. Kolumbien ist ein sehr konservatives Land, es hat jetzt seit 2022 die erste linke Regierung, vorher über 50 Jahre sehr US geprägt, was auch mit dem befassten Konflikt zusammenhängt, aber da möchte ich jetzt in der Folge glaube ich nicht so tief drauf eingehen, aber afro-kolumbianische Migration, afro-kolumbianische Identität war in diesen Prozessen, auch in diesen Wahlprozessen ein sehr, sehr wichtiges Thema. Kolumbien hat jetzt die erste afro-kolumbianische Vizepräsidentin und auch LGBTQ-Themen waren in den Prozessen, die vor den Wahlen 2022 stattgefunden haben, sehr, sehr wichtig. Ich wurde zum Beispiel auch gefragt zu meinen Podcast-Folgen, welche Haltung denn Kolumbien politisch, aber auch in der Gesellschaft zu dem Palästina-Israel-Gaza-Hamas-Konflikt momentan hält. Ich glaube zu Beginn am 7. Oktober war die ganze lateinamerikanische Welt erstmal vielleicht relativ neutral, hat sich wie oft bei globalen Themen erstmal so ein bisschen bedeckt gehalten, neutral gehalten. Man versucht so ein bisschen so eine etwas neutralere Haltung zu haben, weil man sich jetzt nicht als der Global Player versteht, aber dann relativ schnell haben sich Brasilien, aber auch jetzt Kolumbien dann sehr pro-palästinensisch gezeigt und der kolumbianische Präsident Pedro hat auch eigentlich jegliche Relationen dann zu Israel abgebrochen und sich auf X, früheres Twitter, auch sehr harsch im Ton auch gegen Benjamin Netanyahu gezeigt, gemeldet. Hier in Barranquilla habe ich davon nicht so viel mitbekommen, aber als ich euch von Bogotá erzählt habe, von meiner Reise dort, Bogotá als politisches Zentrum Kolumbiens, hat sich da schon sehr auch pro-palästinensisch gezeigt, vor allem in den jüngeren, alternativeren Szenen. Bei dem Rock-Festival, von dem ich euch erzählt habe, da gab es sehr viele Kundgebungen, viele Fahnen und mit den Menschen, mit denen ich geredet habe, erkläre ich mir das auch sehr aus einer ehemals ebenfalls kolonisiertes Land-Ansicht, dass man hier aus der Perspektive sehr schnell diese Verbundenheit zu anderen Ländern, die ebenfalls kolonisiert wurden, fühlt. Ich möchte euch von meinen Interviewpartnern erzählen. Ich habe mit Mavi Lolliveda geredet, mittlerweile 25 Jahre alt, ist mit 18 allerdings aus Venezuela nach Kolumbien migriert. Er hat mir einfach von der Mittellosigkeit aus Venezuela Anfang der 2010er Jahre, also um 2012 rum, ist der langjährige Präsident Hugo Chávez gestorben und Nicolás Maduro, der heutige Präsident, wurde gewählt, mit Hilfe oder durch den Zuspruch von dem dann verschorbenen Hugo Chávez. Die Geschichte von Mavi Lolliveda bezieht sich vor allem auf Sport. Er war im Jugendkader für Rugby in Venezuela, also für die Nationalmannschaft Venezuelas. Aber er ist dann migriert. Kein Geld, kein Essen, keine Nahrungsversorgung im Land sorgten dann dafür, dass er nach Barranquilla kam. Wenn ihr euch das auf der Karte mal anschaut, ist Barranquilla tatsächlich nicht so weit weg von der venezolanischen Grenze. Die Menschen erzählten mir immer so von sechs, sieben Stunden im Bus und so ein, zwei Tagen zu Fuß nach Barranquilla. Zu Fuß bedeutet aber natürlich, dass man Pausen einlegt, dass man irgendwo übernachtet. Er hat sich vor allem durch den Sport tatsächlich hochgearbeitet, hochgekämpft. So was sind für mich als sportbegeisterte Person natürlich Geschichten, die mir sehr gut gefallen. Er hat sich quasi mit Selbststudium, Sportwissenschaften und viel Training und einfach einem Willen nicht aufzuhören, hat er sich nach oben gearbeitet und ist jetzt in dem Fitnessstudio, in diesem Crossfit Fitnessstudio, wo ich immer hingehe und trainiere. So der Chef, quasi der leitende Trainer und hat sich hier auch einen Namen gemacht und nimmt an Wettkämpfen teil. Ist sehr erfolgreich, wurde teilweise schon international hier in Lateinamerika zu Wettkämpfen eingeladen. Ich fand seine Geschichte sehr, sehr spannend, weil er wirklich komplett alleine hierher gekommen ist, keine Kontakte hatte und sich quasi mit oder über diesen Sport dann seinen Job erarbeitet hat, gleichzeitig studieren konnte, Sportwissenschaft studieren konnte und jetzt mittlerweile wirklich ein Angesehenes einfach in der Stadt. Dann war ich bei der Migration, heißt das auf Spanisch einfach, aber Migrationszentrum der Stadt, hab dort mit der Präsidentin für das Migrationszentrum dort, aber auch für die Departamente Atlantico, wo sich Barranquilla befindet, aber auch Magdalena, wenn ihr euch das auf der Karte anschaut, quasi östlich, von östlich Richtung Venezuela, das nächste Departement, der nächste Bundesstaat neben Barranquilla und hab dort mit der Präsidentin für Migration, Carla Manzano, geredet. Das Gespräch, das Interview hat mir auch sehr gut gefallen, weil es einfach so eine sehr staatliche, bürokratische Sicht einfach auch auf Migration gegeben hat und mir Carla Manzano einfach sehr viel über Territorien erzählt hat, einfach sehr viel darüber, wie Menschen hierher kommen, in welcher Art und Weise, welche Art von Menschen, dass es natürlich nicht nur die absolut notbedürftigen Menschen sind, sondern dass einfach Menschen auch diese Regulierungsprozesse brauchen, um vorwärts zu kommen. Ich glaube, das ist völlig normal, aber auch wie diese Regulierungsprozesse als migrierende Personen dich beeinflussen, was sie mit dir machen können, dass die Prozesse einfach sehr lang dauern, dass immer wieder Bürokratie damit drinsteckt, viele Menschen auf ihrer Reise den Reisepass verlieren, er ihnen geklaut wird, weggenommen wird, dass es einfach ein sehr wertvolles Gut ist, dass die Dokumente teilweise aus Venezuela oder anderen Ländern auch dann ablaufen oder dort auch nicht mehr genehmigt werden, weil der Staat nicht akzeptiert, dass man das Land verlässt. In ihrem Büro war eine sehr, sehr große Karte beider Departamente und vor allem der Süden, das Atlantico, aber auch das Magdalena sind sehr geprägt von so einer Flussregion oder so Flussseenregion, sehr unbewohnt, sehr schwierig zu erreichen. Sie erzählte mir dann davon, dass sie quasi auch als Teil des Innenministeriums des Staates oder des Bundesstaates auch dafür zuständig sind, dann in diese Gebiete zu gehen und dort quasi die Karten zu erstellen, aber auch um Menschen dort einfach zu finden, weil viele Menschen sich dort über diese unregulierten Routen in sehr große Gefahr bringen. Das soll vermieden werden, um Menschen dort dann einfach zu helfen und auch medizinische Notfälle zu dokumentieren. Weitere Ideen, die ich jetzt für meinen Podcast habe, der Historias en Fronteras heißen wird, entre Caracas y Tijuana, also übersetzt Geschichten ohne Grenzen zwischen Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, und Tijuana, eine Grenzstadt Mexikos zu USA. Den Namen habe ich mir überlegt, da diese zwei Städte für mich irgendwie sehr markant sind für Migration hier in Lateinamerika. Caracas als Hauptstadt Venezuelas, da durch die Krise seit 2012, vielleicht auch schon eigentlich auch schon vorher, mittlerweile ein Fünftel der Bevölkerung Venezuelas das Land verlassen haben und das für mich irgendwie so ein Beispiel dafür ist, wie sehr ein Land den ganzen Kontinent auch irgendwie so ein bisschen beeinflussen kann. Das will ich gar nicht so im negativen Sinne sagen, sondern einfach wie so eine Migrationsbewegung auch andere Länder einfach vor Aufgaben stellt, die sie vorher vielleicht gar nicht so wahrgenommen hatten, die aber dann auch die eigene Bevölkerung beeinflusst und ich finde das im Falle Kolumbiens sehr sehr spannend, weil Kolumbien halt die eigene Binnenmigration durch den bewaffneten Konflikt auch sehr vor große Aufgaben stellt und das weiterhin ein sehr großes Thema hier ist. Und Tijuana einfach auch durch die Berühmtheit, die Berühmtheit durch den vielen Handel, der dort passiert, durch die vielen Geschichten, die ich dort gehört habe, einfach den großen US-Einfluss. Das ist für mich einfach ein sehr sehr großer Punkt, auch beispielsweise haitianischer Migration. Ich weiß, dass sich dort sehr sehr große Communities gebildet haben, auch ein Migrationsradio beispielsweise haitianischer Bevölkerung, ein weiteres Land, was sehr geprägt ist durch Krisen, Umweltzerstörung und politische Krisen, was auch nochmal eine ganz eigene Migrationsdynamik ist. Aber ja, hier einfach viele angeschnittene Ideen, die ich noch für weitere Podcast-Folgen dann in meiner spanischen Produktion habe, sind das unter anderem Berichte von Migriernen, die bereits in Europa, Mexiko oder in den USA sind, um da so einen kleinen Kontrast vielleicht zu Kolumbien zu geben, eigene Berichte, wie jetzt, die ich auch hier jetzt beispielsweise mache, oder auch von der Migrierinnenherberge Las Tentaydos im Süd-Mexiko zur Grenze zu Guatemala, wo ich letztes Jahr war. Einfach um so viele Perspektiven, Erfahrungen wie möglich auf die Migration zu geben. Und da möchte ich jetzt bei Mexiko bleiben, einen kleinen Exkurs geben zu einem Interview, was ich dann noch diese Woche mit Manuel Ureste hatte. Letzte Woche war das tatsächlich die letzte Folge mit Manuel Ureste, einem spanischen Journalisten, der mittlerweile in Mexiko arbeitet. In Mexiko-Stadt, aber jetzt auch in Acapulco, eine Region, die jetzt von einer Umweltkatastrophe, von einer Überschwemmung, Erdbeben heimgesucht wurde, dort quasi so als Krisenreporter unterwegs war. Und ja, den habe ich interviewt, weil er sehr, sehr viel zu Migration tatsächlich arbeitet. Aber er arbeitet nicht nur sehr viel zu Migration, sondern auch zu anderen politischen Themen in Mexiko. Er arbeitet für das Medium Pajaro Politico und Animal Politico, das sind zwei Schwesternorganisationen. Und ja, das sind sehr unabhängige Medien in Mexiko, was gar nicht so einfach ist, dass es dort sehr wenig regierungskritischen Journalismus gibt. Und der Präsident beispielsweise, Manuel Lopez Obrador, in fast schon täglichen Ansprachen seit der Pandemie über YouTube tatsächlich sehr die Medienlandschaft prägt und auch kritisiert. Und ja, der Journalismus insgesamt in Mexiko auch ein sehr schwieriger, gefährlicher Job ist. Und ich habe Manuel kennengelernt über Vania Puigdemont, ebenfalls eine mexikanische Journalistin, die momentan aber in Deutschland arbeitet, die über die TAZ ein Stipendium erhalten hat, um in Deutschland arbeiten zu können, das in Mexiko für sie zu schwierig war. Und ja, diesen kleinen Exkurs wollte ich hier zum Abschluss meiner Themen noch machen, weil ich es sehr spannend finde, diese Menschen kennengelernt zu haben. Vania habe ich über Amnesty International Hamburg in Mexiko kennengelernt. Und ja, es ist sehr wichtig, dass dieser Journalismus auch in Mexiko Fortbestand hält, da es eines der gefährlichsten Länder für Journalistinnen auf der Welt ist, aber gleichzeitig oder gerade deshalb die vierte Gewalt, wie man so auch sagen kann, einfach sehr wichtig ist. Vania hat mir beispielsweise von Frauenkollektiven erzählt, die quasi Frauen schützen, auch Journalismus zu machen. Wir alle haben wahrscheinlich schon mal von den Drogenkriegen gehört, die natürlich auch Berichterstattung brauchen und einfach wichtig sind. Ich weiß nicht, ob ihr vielleicht schon mal von dem Großprojekt Tren Maya, also Mayazug, gehört habt. Das ist tatsächlich jetzt zu Weihnachten ein Großprojekt, ein Megaprojekt im Süden Mexikos, der eher strukturschwachen Gegend des Landes. Und ja, dort werden jetzt Maya-Ruinen wie Chichen Itza z.B. mit dem Partyort Cancun an der Karibiküste, aber auch dem südlichen Gebiet oder der Grenzregion zu Guatemala, wo ich letztes Jahr war, in Chiapas oder Tabasco, per Zug verbunden, was an sich keine schlechte Sache ist und sich auf dem Papier vielleicht erst mal ganz gut anhört. Es soll vor allem Touristen in diese Region bringen, auch eine nachhaltige Fortbewegungsmittel sein. Allerdings, und das ist leider oft bei Megaprojekten das Problem in Lateinamerika, zerstört auch dieses Projekt die tatsächlich zweitgrößte Regenwaldreserve nach dem Amazonas in Brasilien und Kolumbien. Im Süden Mexikos ein sehr großes Reservat, eine weitere Lunge unserer Erde. Und ja, der Präsident López Obrador hat sich deshalb auf die Fahne geschrieben, dieses Projekt durchzusetzen und es ist quasi jetzt schon durchgesetzt. Er hat die ersten Züge fahren jetzt schon, ist noch nicht fertiggestellt, aber um da so einen kleinen Bogen zu spannen, beispielsweise die Deutsche Bahn ist auch mit beteiligt an diesen Großprojekten. Und genau, mit solchen kleinen Exkursen zu Mexiko möchte ich jetzt beenden. Ich habe mit Manuel viel über Migration geredet, weil es natürlich um einen Podcast ging und Migrationsströme, die in Mexiko eher aus Zentralamerika kommen, auch mit Kolumbien und Venezuela verglichen. Aber dazu werde ich vermutlich in der nächsten Folge nochmal ausführlicher darauf eingehen, auch auf meine Erfahrungen aus dem letzten Jahr. Und möchte hier jetzt langsam zum Ende kommen. Ja, mich weiterhin bei euch bedanken für die Aufmerksamkeit, für das Interesse, für die Kommentare. Mir geht es weiterhin sehr gut, auch wenn ich mehr als sonst vielleicht viel Zeit auch alleine verbringe. Mir ist auf jeden Fall auffällt, dass wenn man an einen neuen Ort kommt und nicht sowas wie in Uni oder Schulkontext, wie ich ihn jetzt vorher oft hatte, hat, dass es dann auf jeden Fall schwieriger ist, sich einfach Netzwerke aufzubauen, Freunde, Freundinnen kennenzulernen. Ich bin sehr froh über den Sport, den ich hier machen kann. Ich bin auch sehr froh über die Mitbewohner und Mitbewohnerinnen, die ich jetzt hier hatte und mit denen ich auch sehr viel gemacht habe, über die ich auch sehr froh bin. Allerdings sind die jetzt auch tatsächlich ausgezogen. Und ja, jetzt zur Weihnachtszeit vermisse ich dann doch schon auch Routinen, Alltag, Familien. Wir sind einfach weit weg dieses Mal. Aber auch das ist nicht das erste Mal für mich und ich freue mich trotzdem von euch zu hören und auch dieses Projekt weiterhin zu haben. Vielleicht ein paar Kleinigkeiten. Ich habe mir versucht, das Zimmer ein bisschen schöner zu machen, habe mir sowas wie eine kleine Lampe hier gekauft, ein Bild von tropischen Blumen, aber auch ein Gemälde, da bin ich sehr stolz drauf, von Martete, der vor allem in Argentinien und Uruguay sehr berühmt ist und den ich immer sehr gemocht habe, den ich hier auch ein bisschen vermisse tatsächlich, den ich gerne hier trinken würde. Und ja, auf einem Second-Hand-Markt sogar die Künstlerin davon quasi selber getroffen. So ein paar Kleinigkeiten. Ich habe den Französischkurs, ich weiß nicht, ob ich den hier mal erwähnt hatte, ich habe einen Französisch B2-Kurs hier nebenbei noch machen können, da bin ich sehr froh drüber, da ich mit der Arbeit vielleicht nicht immer so viel zu tun hatte und den dann doch fortwährend immer morgens um 8 hatte und dann auch eine Prüfung quasi, eine offizielle Prüfung ablegen konnte. Darüber bin ich sehr froh, da man im deutsch-französischen Kontext auch sehr viel, sicherlich sehr viel Praktika oder auch Jobs, Studien finden kann und ich mich gerne auch auf solche Sachen eventuell mal bewerben wollen würde. Der Streit um das Ezequibo-Gebiet zwischen Venezuela und Guyana, was ich in der letzten Folge mal erwähnt hatte, wehrt fort. Allerdings kann ich euch einen Text empfehlen, den ich für den Nachrichten-Pool Lateinamerika übersetzt habe aus kolumbianischen Medien, den kann ich in die Folgenbeschreibung packen. Den findet ihr aber auch auf der Seite Nachrichten-Pool Lateinamerika unter dem Reiter Venezuela. Ich bedanke mich auch einfach bei eurem Interesse, ich telefoniere tatsächlich sehr viel mit Freunden und Familie. Es freut mich diesmal sehr an der Stelle auch Grüße an meine Mutter, über die ich mich jahrelang lustig gemacht habe, dass sie sehr viel telefoniert, aber mittlerweile weiß ich das wirklich sehr zu schätzen und versuche da hier und dort die Leute abzudaten oder freue mich auch über neue Impulse. An der Stelle vielleicht auch ein kleiner Aufruf, falls ihr wollt, meldet euch gerne, ich stehe bereit und interessiere mich natürlich auch immer sehr für euch, was so abgeht, ob in Ploching, überall auf der Welt oder in Hamburg. Ich will dann zum Ende kurz nochmal nach vorne blicken, wie gesagt, mein Job hier ist ein Auf und Ab, es gibt mal mehr zu tun, es gibt mal weniger zu tun, teilweise bin ich ein bisschen frustriert, wünschte mir vielleicht einfach ein bisschen mehr Kontakt zum Radio selbst hier, hab manchmal das Gefühl, dass die Leute einfach sehr viel ihrer eigenen Sachen zu tun haben, aber ich bin mit meinem Projekt doch schon auch gut beschäftigt, kann daran einfach auch immer selbstständig dran weiterarbeiten, das ist nicht schlecht. Mein Weihnachten werde ich in Bogotá verbringen, da freue ich mich sehr drauf, bei einer Freundin aus der Universität, die Familie in Bogotá hat, werde ich tatsächlich mein erstes kolumbianisches Weihnachten verbringen, da bin ich sehr dankbar drüber und freue mich drüber. Und dann zwischen den Jahren, beziehungsweise zu Silvester, tatsächlich mir noch einen Kindheitstraum erfüllen und in den Amazonas reisen, nach Letizia, der Grenzstadt oder im Dreiländereck zwischen Peru, Brasilien und Kolumbien, da bin ich mir sicher, dass ich da im Nachhinein dann auch oder vielleicht auch von vor Ort mich noch melden werde oder beziehungsweise Eindrücke nachreichen möchte. Und ganz zum Schluss möchte ich nochmal ein paar Empfehlungen geben, Sachen, die ich gesehen habe, gelesen habe, zum einen, das ist schon ein bisschen länger her, aber die Serie Transatlantik auf Netflix ist eine Miniserie zu Kriegsflüchtlingen im Zweiten Weltkrieg, die aus Marseille fliehen, es ist nach wahren Begebenheiten und vor allem die jüdische Künstler und Künstlerinnen und einfach Berühmtheiten Europas, die sind damals über Marseille in die USA geflüchtet und die Serie erzählt so ein bisschen, wie, was, wessen Rolle da bei Frankreichs war, bevor, also es ist im Jahr 1940, bevor die Nazis dann Frankreich erobern oder ja. Und genau, ich fand die Serie sehr, sehr spannend, sehr gut umgesetzt. Hier aus Kolumbien habe ich den Film El otro hijo gesehen, der andere Sohn, übersetzt, wo es dabei um eine Familie oder einen Familiendrama aus Bogotá, ebenfalls aus Kolumbien geht, bei dem ja ein Familienpaar sich trennt mit zwei Brüdern, der eine Bruder oder beide Brüder leben jeweils, der eine bei der Mutter, der andere beim Sohn, die sind aber in gutem Kontakt im Teenager-Alte und bei einer Party mit Alkohol und einem Unfall stirbt einer der Brüder und es geht viel darum, wie so eine Familie damit umgeht, wenn einer der beiden fehlt und die Familie noch getrennt ist. Und ja, ich hatte ein sehr, natürlich bedrückendes Gefühl, aber es kam auch sehr realistisch rüber und auch, ja, glaube ich, sehr, sehr realistisch oder auch sehr bezeichnend für die Geschichte Kolumbiens mit Verlusten in der eigenen Familie umzugehen. Das fand ich eine sehr starke Produktion. Und als Buch möchte ich noch die geheimste Erinnerung der Menschen von Mohamed Mbougassar empfehlen. Ein Bestseller vor allem in Frankreich, der von dem senegalesischen Autor, aber über Senegal vor allem spricht, Senegal und der Kontakt nach Paris und einem jungen Autor, der einen anderen Autor tatsächlich sucht, der über die Kolonialgeschichte und seine Geschichte als Autor spricht. Und ja, mich hat das Buch sehr überzeugt. Sehr, sehr spannende Geschichte. Keine Empfehlung ist dahingehend der neue Wonka-Film. Vielleicht hatte ich das in meiner Erinnerung mit Charlie und die Schokoladenfabrik noch ein bisschen romantisierend in Erinnerung und dachte, der Film würde mich ein bisschen mehr mitreißen, aber es ist dann doch eher ein Kinderfilm. Und ihr merkt schon, ich habe hier auch häufig jetzt schon, oder einige Produktionen tatsächlich gesehen, bin relativ viel im Kino. Es gibt hier häufige Kinotage, die sind nicht ganz so teuer und ich habe auch ein Kino bei mir direkt um die Ecke. Es ist ganz spannend, auch die Filme dann immer auf Spanisch übersetzt zu sehen und ja, Wonka war ein bisschen zu viel romantisieren, zu viel gesungen, aber es ist natürlich auch ein Kinderfilm für Kinder. Ich danke euch wieder für die Aufmerksamkeit. Lasst gerne Bewertungen da. Teilt den Podcast. Ihr kennt das ganze Prozedere. Würde mich sehr darüber freuen. Ist alles ja hier noch in den Kinderschuhen und kann sich bestimmt noch entwickeln. Und ja, ich freue mich sehr über Kommentare oder auch Kritik, so als vielleicht eher politischere Folge gegen Beginn. Ja, bei Fragen, bei Anmerkungen, bei Contra, was auch immer steht zur Verfügung. Freue mich über euren Austausch. Freue mich insgesamt darüber, dass Menschen Interesse haben, mich zu hören und freue mich dann schon auf das nächste Mal. Bis dann und tschüss. Die Geschichte unserer Geschichten ist eine Produktion ermöglicht durch das Kulturweit-Austauschprogramm und die Unterstützung von Bocari Be Radio. Die verwendete Musik stammt von Julius H. und trägt den Namen Cumbia Columbia. Ich danke der Deutschen Welle Akademie und Kulturweit für die Möglichkeit dieser Zusammenarbeit. Außerdem bedanke ich mich bei allen, die mich auf diesem Weg unterstützen und freue mich weiterhin über Fragen, Kommentare und Anmerkungen zu den nächsten Folgen. Untertitel der Amara.org-Community

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