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Autismus? Ich? Niemals!!!

Autismus? Ich? Niemals!!!

Janina Jörgens

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00:00-04:18

Es kann ziemlich erschreckend sein, wenn man eine Autismus-Diagnose plötzlich "schwarz auf weiß" in den eigenen Händen hält. Selbst wenn man es vorher schon geahnt hat... Gerade die erste Zeit nach einer (späten) Diagnose kann erschreckend, frustrierend und zutiefst verunsichernd sein! Lasst Unsicherheiten, Frustrationen, Wut und all das zu! Ihr durchlebt diese Phasen und lernt euch neu kennen! Bleibt neugierig!

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Transcription

The podcast episode discusses the different emotional stages that individuals may go through after receiving a late diagnosis of autism. Some may feel relief and seek appropriate support, while others may feel confused and go through stages similar to grief. The episode also mentions that it is normal to experience self-doubt and for autistic symptoms to feel more noticeable after a diagnosis. It emphasizes the importance of self-care, seeking support, and taking small steps forward each day. The episode ends by encouraging listeners to remain curious and open to new possibilities. Hallo und herzlich willkommen hier zum Podcast von Authentisch Autistisch, die Folge heute Ich, Autismus, NIEMALS Nach einer späten Diagnose ruft der eine womöglich voll Freude, ah deshalb war mein Leben bisher so anstrengend, endlich weiß ich warum und kann mir entsprechende Hilfen suchen und gönnen. Der andere ist aber vielleicht nach der Diagnose schwarz auf weiß erstmal verwirrt. Dem ersten Schreck, ja manchmal auch Schock, folgen dann möglicherweise die Schritte, die man auch in der Trauerarbeit kennt. Was? Trauerarbeit? Ja, durchaus, denn eigentlich wünscht sich jeder so normal wie möglich zu sein, nicht aufzufallen, mitzuschwimmen. Deshalb hat so manch Spätdiagnostizierter auch so lange mehr oder minder erfolgreich maskiert. Und nun darf bzw. muss man sich einer ganz neuen Möglichkeit stellen. Nun flattern plötzlich Begriffe wie Schwerbehindertenausweis, Pflegestufe, Assistenzen, Therapie um einen herum. Möglicherweise durchläuft man also folgende Stadien. Nicht wahrhaben wollen. Ich? So ein Quatsch, ich bin doch nicht behindert. Zorn. Warum ausgerechnet ich? Warum erst jetzt? Verhandeln. Verhandeln? Na, vielleicht stimmt die Diagnose ja gar nicht, gibt's ja nicht was anderes, vielleicht bin ich ja einfach nur hochsensibel. Trauer und Depression. Oh mein Gott, kein Wunder, dass es mir mein Leben lang überall so schwer fiel. Niemand hat mir geholfen. Wie soll ich jetzt nur weitermachen? Hat das alles überhaupt noch einen Sinn? Soll ich jetzt etwa nochmal neu starten? Mir fehlt dazu wirklich die Kraft. Zustimmung. Okay, so ist es nun. Mal schauen, wer bin ich, was kann ich, was kann ich vielleicht nicht oder nur mit großer Anstrengung, was kann ich mir Gutes tun, wo kann ich mir möglicherweise welche Hilfen holen? Tatsächlich ist es wichtig und auch richtig, diese Schritte zu durchlaufen. Immerhin werden alle Gewissheiten, die man sich ein Leben lang aufgebaut hat, erstmal eingerissen. Es tauchen so viele Fragen auf. Und Selbstzweifel. So kommt es dem einen oder der anderen mitunter vor, als ob sich die autistischen Symptome nach einer Diagnose verstärken würden. Woher kommt das? Nun, zum einen wird man sich der Symptome jetzt erstmal bewusst, die sogenannten Stereotypenverhaltensweisen zum Beispiel. Vor der Diagnose hatte man da vielleicht die Menschen im Sinn, die mit den Händen vor den Augen flattern, hüpfen oder wieder und wieder den runden Türknopf abtasten. Das eigene Wippen der Beine oder aneinanderreiben der Füße hatte man bis dato noch gar nicht als mögliches Symptom im Blick. Erst jetzt. Des Weiteren werden Symptome sichtbarer, da man gerade in der ersten Zeit der Verarbeitung naturgemäß unter Stress und Druck steht. Plötzlich ist alles anders, erhält eine andere Bewertung, ist nicht mehr sicher. Bisher war ich ein Nerd und jetzt auf einmal behindert? Und unter Stress wird Stimming häufiger zur Regulation benötigt, also wird auch das sichtbarer und gefühlt erst einmal mehr. Und nach und nach liest und hört man immer mehr. Ach, das kann auch ein Nerd Stimming sein, mach ich ja auch. Es braucht seine Zeit, sich neu kennenzulernen. Es kann sehr hilfreich sein, wenn man während dieser Phase eine gute Unterstützung von außen erhält, wenn man jemanden hat, mit dem man seine Sorgen und auch Fragen austauschen kann. Und ja, es ist erlaubt, in dieser Zeit schneller erschöpft zu sein, an manchen Tagen völlig frustriert zu sein, sein gesamtes Leben infrage zu stellen. Aber bitte geht da durch, geht immer weiter, jeden Tag einen kleinen Schritt. Seid nett zu euch selbst, erkennt lobend an, was ihr in eurem Leben schon alles erreicht habt. Das habt ihr alles selbst geschafft. Bislang ohne Diagnose und ohne das entsprechende Wissen. Ihr seid bis hierhin gekommen. Gratulation. Und jetzt eröffnen sich neue Wege. Bleibt neugierig und bis zum nächsten Mal. Tschüss!

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