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Anja50-Geburtstagsgedicht

Anja50-Geburtstagsgedicht

Peter Machek

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Anja! Auf Ihre Laute, wie soll ich das auch so machen, ohne Mikrofon, ich spreche langsam und deutsch. Danke, sehr sozial. Ist das in Ordnung? Ja. Ja. Seid alle bereit, dann können wir mal trinken, wir haben ein Klo hier. Nein, ich schaue gerade schnell, wo die Deutschen sind. Ich verstehe es eh nicht. Also die Anja war immer ein ganz braves Kind, sie hat uns ja von klein auf in der Kindheit immer zusammengelegt. Und jetzt kriegt man mal ein bisschen den Eindruck, was die Anja nie an sich langgestellt hat und auch nicht. Das ist nicht alles, Jungferl, bitte nichts nachkommen. Nicht unbedingt. Gut. Die Kinder bitte anzuhalten. Was? Ab und zu, wenn ich so tue. Gut. Flotte Biene mit 50. Was hat sie gedacht? Anja und ich, wir waren von Kindheit an ein unzerbrennlicher Zweiergespann. Ich wollte stets zu ihr auf Besuch fahren. Mein erster Urlaub war bei ihr, mit 5 Jahren. Wir steckten unter einer Decke, ganz egal wo das war. Dass wir nicht immer brav waren, das wollte man nicht sagen. Im Lustpark fanden wir uns beim Klettern und Schaukeln an. Und danach war ein Besuch bei Anja und Oma dran. Später gingen wir auf Spionage-Touren ins Hotel Edelweiß. Zum Zertanen kauften wir im Anschluss ein leckeres Ei. Es gab Schwimmbadkontrollen, Liftfahrten und sonst allerlei. Es war wohl auch ab und zu etwas Verbotenes dabei. Kinderstreiche eben, hat doch jeder mal gemacht. Und danach haben wir uns gemeinsam kaputt gelacht. Wir wurden älter und dann wurde uns auf einmal klar, unsere neugierigen Blicke störten die Hotelgäste offenbar. Wir wurden verpennt, schließlich in Flagranti ertappt und vom Hotelchef persönlich in Gang geschnappt. Das Abedalin hat uns dann einst die Angema gereicht. So kann es gehen, wenn man doch an die Häuser schleift. Als die Sehnsucht nach Oma und mir überhand genommen, ist Anja einfach mit dem Poster ab ins Pizzeria gekommen. Sie ging einfach mit mir in die Schule, dem Lehrer war es egal. Ein Kind mehr oder weniger ist komplett Wurst im Tal. So wurden wir groß und haben viel Blödsinn ausprobiert. Beim Putzen der Autos, in den Aschenbecher herumgestirrt und fast bis wir auf eine verhängnisvolle Idee gekommen, haben die längeren Stummel einfach wieder herausgenommen. Nein, nein, das hat sie nicht gemacht. Wir haben sie dann im Auto meiner Brüder professionell aktiviert und kurzerhand unsere ärztlichen Einheimischen gerettet. Leider hatten wir komplett vergessen, die Mama bitte noch in der Küche zu essen. Als ich aus dem Fenster reiste, ihre Augen wurden so groß. Was machen die beiden im Auto da bloß? Wir haben die Situation natürlich sofort gecheckt und uns hinter der Stange hinten versteckt. Als Mama würde es aber später noch einen Tropfen gegeben, aber mit der Schimpferei konnten wir nicht leben. Schließlich kauften wir leider das nächste Backrautschip und von der nächsten Rauchversuchung kriegt niemand mehr das Weg. Aber Frau Moskau, was ist mit Deinem Auge? Ihr seht nur, der Rauch ist kaputt. Nein, es ist nichts Neues. Wenn Anja Dich auf den kleinen süßen Eder aufpassen soll, dann ist das alles gut. Aber wie wir unsere Ruhe beim Babyspielen haben wollten, haben wir ihn einfach in seine Spitzekiste eingesperrt. Anfangs hat er noch wütend geschrien und geblurrt. In der Zeit wusste er, das hat eh keinen Sinn. Jetzt zieht's bei den Ratten hin. Manchmal haben wir ihn selber draufgeguckt. Anja, das kannst Du nicht so tun. Mit zwölf dann wollten wir Moped fahren, als genügend Zimt war er noch. Die Suchmonster in der Garage waren, auf Benzin freuste man noch. Und so sind wir mit dem ersparten Geld zu Fuß zur Tankstelle spaziert und mit dem vollen Kanister ohne Geld wieder hingaloppiert. Stunden später, weil die Tankstelle noch nicht war, war schon Rallyefahren über Stock und Stein angesagt. Mit wenigen Stürzen wurden vertuscht, man fühlt das Ganze noch unter Sack. Ja, unsere Kindheit war schön. Action pur, könnte man sagen. Langeweile kannten wir nicht. Die Neugierde beantwortete viele Fragen. Das Gummihüpfen war damals angesagt und auch unsere große Leidenschaft. Ohne Pausen, stundenlang. Schließlich wurden auch für uns die Jungs interessanter. Anfangs noch schüchter, wurden wir immer rediger. Im Auto fern, zeigte Anja immer öfter den Rücken. Das Sitzteil konnte mit seinen Reißen näher entzücken. Deshalb ist Anja ja seit den ersten Lehrjahren im Tal gestiegen und hat hier und dort so manche Dinge erlebt. Sie hat wieder im Kopf, es sind tolle Erinnerungen dabei und definitiv ist der Großteil aber nicht die Jugendfreiheit. Als junger Erwachsener ging Anja in ihre Heimat zurück und prompt traf sie bei der Arbeit ihr Liebesglück. Einer aus dem Osten hatte die Angst. Als die Mürschkäse gut aussehen bei den Klamotten. Und die Stäbchen sind lustig, oder? Die beiden haben die Schmetterlinge im Bauch sofort gespürt und schließlich hat Tommi und sein Anja noch Sex veröffentlicht. Es gab eine Traumhochzeit und ich war mit doppelter Form dabei. Der Kubikunde Babybauch zerstörte ein wenig bei der Wiesentanzerei aber auch eine Beziehung, die oft himmlisch beginnt. Manche Ehe ist dem nicht sein ganzes Leben bestimmt. Für Anja ging es wieder auf mit den Westen. Jetzt rief sie Winterpersonen. Barkeeping, Atelierski und das ganze Theater kannte sie ja schon. Es wurde fleißig tagtäglich Unmengen an Trinkgeld angehäuft mit dem Plan, dass sie die Summe beim Donauinselfest verzeugt. Tommi hat die Grenze erreicht. Unüberschritten, das ist nicht belegt. Fakt ist, ein Wiener ist spät an ihren Füßen geklemmt. Dort hat Anja unsere Graffiti-Erkennung gelernt. Wiener haben an den Stapel geschraubt. Das Beste, was einem Wiener passieren kann, das Beste Friolerin mit östlichen Sprachkenntnissen weist an. Die Liebe ist gewachsen, er hat die Frau genommen und kurz darauf sein Isabella auf die Welt gekommen. Ein Kind zweist zusammen, das Glück ist perfekt. Man wird auch gefordert und Bärenkräfte werden geweckt. Das Leben hält für jeden von uns Höhen und Tiefen bereit. Was zählt ist Zusammenhalt, Stärkkeit, Einigkeit. In Wien haben wir ein gemeinsames Leben aufgebaut und sind ganz selten in Tirol vorbeigeschaut. Lage es an den rauen, eisigen, kalten Winterwächten oder an den äußerst hohen, matsigen Schneelächten oder vielleicht doch an schulisch durchdachten Ökoprogrammen. Oder vielleicht doch an schulisch durchdachten Ökoprogrammen jenen Sparausnahmen, die kein Normalvertraucher beregt. Fakt ist, der Urlaub ist ungeheuer kein angedachtes Urlaubsziel. In Irland und England gibt es das Favourite-Holiday-Domizil. Bei der Reiseplanung ist Anjas Bruder Dominik sehr engagiert und entsprechende Kostüme werden stets vom Vereinsdiener gewählt. In Anjas Garten zuhause ist er auch ganz nett. An manchen Wochenenden kommt sie gar nicht besser. Matthias macht das aber gar nicht aus. Der schläft so eine Inseltransist aus dem Haus. Mittlerweile hat sich an jeder Verständnis genommen und alle haben das Essen wie ein Eisbrief gemacht. In der Gartenhütte gibt es wohl öfter offenbare Partys ohne Ende, die damals noch nicht stattgefunden haben. Die Idee hat Anja wohl aus dem Spital nicht genommen und der Wiener Amt da alltag hin und wieder zu entkommen. Bei meinen Recherchen, welche Reste die Macherin veranstalten, hat nur der harte Tiroler Kaffee zum Morgenbrot gehalten. Und so gut, auch wenn es hier ein wenig anders ist und man viel Wasser und wenig Wein angeht, herrscht wir alle sind doch gerne in der großen Stadt, wo unsere Anja die neue Heimat gefunden hat. Liebe Anja, zu deinen 50er wünschen wir dir nur das Beste und viele weitere unvergessliche Gartenfeste. Und brauchst du Aufmunterung, ganz egal warum, greif einfach in dieses Glas und schnapp dir ein Ruf. Denk immer daran, was würden die Viecher jetzt sagen? Sei frech, wild und wunderbar und zwar an allen Tagen. Kummer und Sorgen vergehen, du wirst sie besiegen. Lass dich niemals im Leben unterdrücken.

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