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#4 red und antwort stah

#4 red und antwort stah

Siro Fischer

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In this podcast episode, the speaker answers questions from listeners about their art. They talk about how music influences their painting, with different music affecting the colors and mood of their artwork. They also discuss their favorite painting, called "Science," and how it sold quickly at an exhibition. The speaker mentions that they used to enjoy writing and playing the drums, but now they focus mainly on visual art. They also talk about their preferred time to paint, which is usually when it starts to get dark. Overall, the speaker enjoys the positive impact of music on their art and is content with their artistic journey. Und herzlich willkommen zu einer weiteren Podcast-Episode. Heute speziell ein kleines Q&A, also Question & Answer, Frage & Antwort. Ich habe in der letzten Podcast-Folge gesagt, wegen allfälligen Fragen oder so, ich habe ebenfalls auf Insta Fragen ausgefüllt, wo man eine Frage stellen konnte. Ich habe hier acht gute Fragen erhalten, auf die ich gerne eingehen würde. Drei Fragen habe ich von einem Freund über WhatsApp erhalten, der mir diese so gestellt hat. Das fand ich natürlich auch spannend. Ich habe diese jetzt auf dem Zettel aufgeschrieben und gehe einfach der Reihe nach nach. Es wird sich sicher mal ein bisschen wiederholen oder so. Ich nehme jetzt nicht an, dass... Ja, also die gleichen Fragen sind es nicht. Es kann sein, dass ein, zweimal vielleicht ungefähr die gleiche Antwort darauf kommen wird. Aber ich gebe mir da natürlich alle Mühe, dass es einen geordneten Ablauf hält. Ich würde sagen, wir fangen gleich an. Es sind wirklich acht sehr spannende Fragen. Ich werde da sicher viel dazu erzählen können. Also die erste Frage war, Hörst du Musik beim Malen und falls ja, wie sehr hat es einen Einfluss auf deine Kunst? Da kann ich ganz einfach mit Ja beantworten. Ich höre immer Musik. Musik war für mich, seit ich auf der Welt bin, immer ein stetiger Begleiter. Und aufgrund von dem habe ich dann gedacht, ja, Musik, eben, eh immer dabei, wieso nicht auch beim Malen so? Und es hat also tatsächlich einen relativ grossen Einfluss auf mein Tun und Handeln, wie auch immer man das nennen möchte. Es ist auch je nach Gefühlslage, es ist natürlich andere Musik. Also es kann sein, dass wenn ich jetzt voll happy bin oder so, dass dort Musik läuft, die einen total treiben tut in dem Sinn. Dementsprechend sind die Farben vom Bild vielleicht auch ein bisschen anders. Dann gibt es vielleicht auch mal einen Tag, wo es eher ruhigere Musik ist, eher etwas dunkler und so. Da merkst du auch relativ schnell, wenn du meine Bilder anschaust, dass es, ja wie soll ich sagen, es ist ein nicht düsteres Bild in dem Sinn, aber die Farben sind einfach anders, ja, sind einfach anders so. Genau. Also es hat, Musik hat beim Malen einen relativ grossen Einfluss. Meistens eigentlich nur positiv, also ich habe es jetzt selten, dass es wirklich einen negativen Einfluss hat. Aber es kann natürlich mal vorkommen, dass es einen negativen Einfluss gibt, in dem Sinne so, und sich einfach irgendwie negativ beeinflussen tut. Aber tendenziell ist es schon so, dass es wirklich einen positiven Einfluss hat auf das Ganze. Genau. Dann kommen wir gleich zu der nächsten Frage. Die ist, welches Bild bedeutet dir am meisten und wieso? Und jetzt sind wir genau an dem Punkt, wo ich bereits spicken muss, weil ich so viele Bilder schon gemacht habe, dass ich es gerade auswendig nicht weiss. Aber da komme ich, ja, da komme ich eigentlich relativ schnell drauf. Wahrscheinlich nicht. Wahrscheinlich nicht. Doch, da habe ich es. Das Bild heisst Science, ist eine 80x100 Linenwand gewesen, mit, ja, das ist eigentlich, wenn man es so will, das erste Bild gewesen, das ich so im neuen Stil gemacht habe, wo so ein Figürchen weiss war. Der Hintergrund ist rot, es steht Hello drauf überall, mit so ein bisschen Grün und so. Und das Figürchen vorne drauf ist so am Schreien. Also man hat das Gefühl, es schreit. Das war mein allererster Bild, das ich so in diesem Stil gemacht habe. Plus war das erste Bild an der Ausstellung im November 23, das verkauft wurde, das allererste ist verkauft worden. Und ich wusste so viel, wenn ich das Bild habe, weil es war eines der gefragtesten Bilder. Und dann ist mein Onkel gekommen und hat gesagt, ja, kannst du es mir gleich einpacken, ich kaufe es. Und ich so, oh scheisse. So viele wollten das, weisst du. Und das war ausgerechnet das erste. Und wenn es nicht verkauft worden wäre, aus was für einem Grund auch immer, hätte ich es schlussendlich dann eben auch selber gekauft. Also, ja, selber abgekauft, wie auch immer. Nein, ich hätte es natürlich einfach bei mir zuhause irgendwo aufgehängt. Es macht ja keinen Sinn, wenn ich meine eigenen Bilder bezahle. Genau, das ist so mein Lieblingsbild. Ich werde es sicher in der Instastory verlinken, dass man sieht, welches ich meine. Sofern ihr es nicht vergisst, dann. Genau, aber das ist so mein absolutes Lieblingsbild eigentlich. Weil es einfach so, es ist glaube ich in einer Dreiviertelstunde entstanden. Und die Idee ist einfach so über mich gekommen. Und auch mit den Farben und so. Und es hat alles irgendwie zusammen gepasst. Mit den Farbschlirgereien und so, was es drauf hat. Und darum ist es wirklich einfach, also das freut mich echt, dass es weg ist. Muss ich ehrlich sagen. Genau. Gut, kommen wir gleich zu der nächsten Frage. Und das wäre, zu welcher Tageszeit malst du am meisten bzw. am liebsten? Kannst du einen Schluck nehmen? Ähm, das ist eine gute Frage. Ich habe ja, als ich angefangen habe zu malen, habe ich immer in der, oder während der Nachtwache habe ich auch gemalt. Und dementsprechend hat sich das ein wenig eingependelt, dass ich am liebsten in der Nacht male. Oder einfach wenn es anfängt dunkel zu werden. Und ich glaube das hat sich wirklich bis dato ein wenig durchgezogen. Das einfach am angenehmsten für mich zu malen, ist es in dem Moment, wo es anfängt dunkel zu werden. Ich kann euch nicht sagen, wieso oder wieso nicht. Aber es ist wirklich so, sobald es dunkel wird, kommen bei mir die Ideen. Und es schaltet automatisch in den Modus von, ah ja jetzt kannst du malen, jetzt ist es gut so. Jetzt stimmt die Stimmung und so. Und das hat sich bis heute durchgezogen eigentlich. Und ich kann auch wirklich, wenn es dunkel ist, habe ich eigentlich die besten Ideen, so zu malen. Wobei, mittlerweile bin ich auch ein wenig so weit, dass ich kann sagen, hey ja, es macht jetzt nichts, ob es Tag ist oder Nacht, oder ob es hell ist oder dunkel. Die Ideen sind da. Aber ich sage einfach, wenn es dunkel ist, oder so ein wenig dämmerig, Abend so, kommen bei mir wie die besten Ideen. Genau. Ja, gehen wir gleich weiter. Es sind gute Fragen bis jetzt, wirklich. Was ist abgesehen von der bildnerischen Kunst, der Kunstform, die du gerne machst, beziehungsweise machen würdest, und in welcher Kunstform wärst du gerne mehr trainiert? Wow, das ist eine gute Frage. Da habe ich mir jetzt im Vorfeld schon etwas überlegt, oder was ich da dazu sagen könnte. Das Ding ist, früher, wenn du mich das vor 6, 7, 8 Jahren gefragt hättest, hätte ich dir sofort etwas sagen können. Mittlerweile ist es ein wenig schwieriger, weil ich mich nur noch auf die bildnerische Kunst festgelegt habe. Früher, so vor 7, 8 Jahren, wäre es wirklich noch Schreiben gewesen, weil ich dort wirklich gerne geschrieben habe, viel geschrieben habe. Nicht irgendwelche Gedichte oder sonst etwas, aber einfach so Schreiben an sich, das hat immer Spass gemacht. Als ich dann zu Säckhaus kam, hatte ich das recht verloren, weil du dort nichts mehr schreiben musstest, oder nichts mehr freiwillig geschrieben, in dem Sinne. Du kommst in die Lehre und musst anfangen, gewisse Sachen aufzuschreiben. Du hast gewisse Vorgaben, und dann ist es nicht mehr einfach, will ich das jetzt machen oder will ich das jetzt nicht machen, sondern du musst das machen, ob du es willst oder nicht. Dann verlierst du die Lust daran, und das war immer schwierig. Was ich früher auch viel gemacht habe als Kunstform, ist Musik. Ich habe lange Schlagzeuge gespielt, für die, die mich kennen, wissen das. Für die, die mich nicht kennen, jetzt wissen sie es. Ich habe lange Schlagzeuge gespielt, gehe lange Stunden in den Unterricht, einmal in der Woche eine Stunde. Ich musste das aufgrund der Lehre leider abbrechen. Ich konnte nicht mehr gehen, weil es von der Arbeitszeit her nicht mehr gelang. Beziehungsweise wusste ich nie, heute kann ich gehen, nächste Woche kann ich schon wieder nicht kommen, übernächste Woche weiss ich noch nicht, und, und, und. Es ist halt immer ein bisschen, wie soll ich sagen, scheisse so. Und es macht auch irgendwann keinen Spass mehr. Ich war in der Schülerbank in der Sek, und nach der Sek habe ich mit dem Unterricht aufgehört. Bei uns zu Hause hatten wir ein Schlagzeug, beziehungsweise immer noch, und die hat für mich gekribbelt. Nach dem Arbeiten bin ich oft nach Hause gekommen, und habe fast jeden Tag gespielt. Das war sicher etwas. Aber nachdem ich aus der Sek kam, war ich nie mehr in einer Band. Obwohl das etwas war, was ich sehr gerne gemacht habe, weil ich finde, so etwas wie eine Band zu haben, gibt einem ein Freiheitsgefühl. Ich fand das immer sehr cool. Aber es hat sich leider nie gegeben, weil ich niemanden wirklich kannte, der so Musik macht. Aber ich war auch nicht wirklich auf der Suche. Ich habe das nie so ernst genommen. Ich bin eher auf der künstlerischen, bildnerischen Kunst, also malen und zeichnen, bin ich eher auf diesem Trip geblieben. Was natürlich auch cool ist, weil mein Bruder in seiner Band, das besteht auch aus Leuten aus der Sek, die noch in der Sek sind oder aus der Sek draussen sind, wie er selber zum Beispiel, habe ich jetzt eine kleine Leinwand gemalt, mit ihrem Bandnamen drauf und so. Er hätte sehr Freude gehabt, aber ich hätte nicht in eine Band reinkommen müssen. Ich bin lieber auf der gestalterischen Kunst geblieben. Was ich aber wirklich gerne mehr trainiert hätte, wäre im musikalischen Bereich. Du kommst halt auch von deinem Schlagzeuglehrer immer so Aufgäbe über, die du für die Woche darauf üben solltest. Aber du solltest es halt machen. Wenn du nichts machen möchtest, erreichst du nichts in dem Sinn. Das war der Grund, warum ich gesagt habe, das sei schwierig. Das war schlussendlich alles andere wichtiger als das. Das hast du dementsprechend auch gemerkt irgendwann. Ich war mit grosser Begeisterung dahinter und habe Musik gemacht. Das Üben und das Notenlesen war mir immer zu mühsam. Das hat mich auch angeschissen. Mittlerweile kann ich sagen, ist es gut, habe ich nicht weitergemacht in der Schlagzeuglektion. Beziehungsweise kam das mit dem Job ein bisschen dazwischen. So war ich nicht mehr die Bombe. Ich konnte dann selber für mich Musik machen. Aber um so etwas zu erreichen, musst du auch etwas können. Du solltest dementsprechend etwas dafür üben. Leider ist noch kein Meister vom Himmel runtergefallen. Es wäre schön, wenn es so wäre. Darum hat es dort nicht geklappt. Das wäre sicher etwas, was ich gerne mehr trainiert hätte. Dass es dort etwas daraus geworden wäre. Ich glaube, es hätte so sein müssen, dass es nicht geklappt hat. Sagen wir es mal so. Sollen wir einen Schluck trinken, wenn du so wüsten musst? Es tut ja gut, etwas trinken. Genau. Dann kommen wir gleich weiter, wo es zum Thema Musik wieder etwas zu tun hat. Was für Musik hörst du? Wie hat sich dein Geschmack über die Zeit verändert? Das ist eine ganz gute Frage. Ich bin aufgewachsen, als mein Vater ein riesiges CD-Stell hatte. Ein riesiges CD-Stell mit Stereoanlage, das Ganze. Die Platten hatte er leider nicht mehr. Das kam dann selber irgendwann. Aber mein Vater, wie auch seine Brüder, meine Onkel und seine Schwester, sind auf dem Rockigen, Popigen, auf dieser Welle gefahren. Eher etwas mehr Rock. Ich bin aufgewachsen mit ACDC, Guns N' Roses, Polo Hofer, das war nicht ein Weltstar, Dire Straits, was gibt es noch, Bon Jovi, China, wirklich einfach querbeet, querfeldeiner, querbeet, aber wirklich immer auf dem Rockigen. Mit dem bin ich auch aufgewachsen. Irgendwann, das habe ich auch gehört, bis in die Ecke, die 1. oder 2. Ecke, da war es so, da fängst du an zu rebellieren. Wie soll ich sagen, du suchst immer noch etwas Härteres, als das, was schon los ist. Das Härteste, bevor ich meine nächste Musik gefunden habe, war ACDC. Für mich war das damals sehr hart und krass. Aber es hat mich nie so erfüllt. Ich habe immer gedacht, es muss noch etwas geben, das mehr Bums hat. Dann haben wir in den Musikunterrichts damals, bei Herrn Mattis, das war ein super Typ, jetzt nicht mehr an das Equivalent, aber sonst irgendwo im Appenzellerischen. Das ist mein letzter Stand, das ist jetzt auch schon 6 oder 7 Jahre her. Bei ihm mussten wir einen Musikvortrag machen. Der Musikvortrag hat so ausgesehen, dass du ein Lied auslesen durftest und das der ganzen Klasse vortragen durftest. Du musstest etwas erzählen zum Lied und der Band. Du musstest sagen, wie die Bandmembers heissen, wieso du das Lied ausgewählt hast und worum es im Lied ungefähr geht. Also wirklich nur minimalistisch, nicht wirklich gross. Aber dort hast du das erste Mal den Musikgeschmack deiner Kollegen gehört. Teilweise war ich so, okay, dann kannst du wieder abstehen, das hat gelangt. Wo dann die Radio-Hits gekommen sind, von der selben Zeit, die eh immer in die Urschläufe gelaufen sind, die du auswendig hast können und die haben es extra nochmals laufen lassen, dass du sicher nochmals einen Ohrwurm hattest. Wo du dann dachtest, wäre jetzt okay, und daraus haben wir neben den Musikvorträgen das Thema Heavy Metal durchgenommen. Und ich habe ja von Heavy Metal schon gehört, aber es war nie so, dass ich gewusst hätte, was ist jetzt eine Heavy Metal Band. Ich habe immer Rock mit Hardrock schon verwechselt und dann Hardrock mit Heavy Metal und hatte niemals das Gefühl, das gehört in die gleiche Sparte. Ich bin dann wirklich in die Metal-Szene reingekommen, in die zweite Säcke, muss das jemand gewesen sein, und habe dort angefangen, so richtig den harten Scheiss zu hören. Wo dann wirklich nur so... Und alles möglichst schnell und möglichst laut und möglichst viel organisierter Krach. Aber zu dieser Zeit, wie auch heute, gibt es tatsächlich noch solche Lieder, die bis heute sind mir geblieben und die ich mega cool finde, die ich jetzt nicht jeden Tag hören müsste, aber für zwischendurch ist es wieder so eine gute Erinnerung, die einfach raufkommt. Und irgendwann, das war so Sechzehn, Anfang der Lehrzeit und so, und irgendwann habe ich gemerkt, wenn ich die ganze Zeit höre, dann werde ich hebelig, nervös und aggressiv. Nicht, dass ich auf jemanden los wäre, aber einfach so eine gereizte Stimmung. Und irgendwann dachte ich, es gibt ja auch noch etwas anderes. Und dann bin ich immer wieder auf die Schiene der 80er gekommen. Und 80er ist 80er Musik, das ist Musik, die du immer hören kannst, finde ich. Das ist etwas, das ich tagtäglich hören könnte, weil es gibt so viel gute 80er Musik, auch von den 70ern und so. Und bin dann dort wirklich wieder etwas ruhiger reingekommen, habe dann auch angefangen, Jazz zu hören aus den 1920er, 1930er, 1940er Jahren und so, was ich auch bis heute gerne höre. Nicht jeden Tag und nicht die ganze Zeit, aber gerade bei dem Wetter, das wir heute haben, es regnet und strömt schon den ganzen Tag, muss ich wirklich sagen, das ist so richtig angenehm. Es ist so richtig angenehm zu hören. Und habe dann dort wirklich angefangen zu hören, aber auch irgendwann dachte ich, es war mir auch etwas zu langweilig. Ich war schon immer offen für neue Musik, also Deutschrap oder Schlager, das hätte ich mir nie brauchen müssen, aber sonst bin ich wirklich offen für alles. Und bin dann irgendwann, ich weiss gar nicht mehr, wie das gekommen ist, bin ich so wieder auf die Hip-Hop-Schiene gekommen. Und Hip-Hop habe ich schon vorher etwas gehört, aber nie wirklich vertieft und einfach so, die gängigsten Lieder, die du in deiner Zeit oder was auch immer, das Oldschool, amerikanische Zeug und so. Und bin eigentlich aber mit meinem besten Kollegen zusammen auf den Mundart-Rap gekommen, auf den Schweizer Rap. Und der Schweizer Rap hat bei mir so angefangen, dass wir auf dem Kanton Graubünden angefangen haben, mit Jimma, Sex und Küchenkästchen, Breitbild zum Beispiel, OBK und so. Immer mehr sind wir zusammen in das Zeug reingerutscht und haben immer mehr angefangen, die Künstler kennenzulernen. Irgendwann bist du in der Berner Rap-Szene gelandet, dann warst du beim Manilio, beim Tommy Vercetti, beim Desmond Des, beim Jool X zum Beispiel, beim Bass, bei der Kleinklass, bei der Wurzel 5 und, und, und. Bist bei den Oldschoolern gelandet. Dann bist du irgendwann in Zürich gelandet, beim Zähn, beim EAZ, wo eher wieder ein bisschen Newschool war, eher modern. Trendige Hip-Hop-Beats in dem Sinne, wo du auch jetzt locker im Radiolauf laufen können konntest. Bist aber dann auch wieder bei den Alten gelandet, beim Phenom Den, der ja anfangs Rap gemacht hat und jetzt eher so ein bisschen auf dem Reggae-Trip ist, mit Tangle in der Knecht zum Beispiel, beim Luke, beim The Nays, alles so. Ich habe mich in der Szene ein bisschen ausgenommen, dass man auch mit diesen Namen etwas anfangen kann. Und ich bin dann wirklich so ein bisschen auf dieser Schiene eigentlich hängen geblieben und habe wieder mehr Hip-Hop gehört, weil ich einfach gefunden habe, hey, das ist etwas, das du wirklich tagtäglich hörst. Es gibt es auf Schweizerdeutsch, es gibt es auf Deutsch normal, es gibt es auf Englisch und, und, und. Ich habe wirklich wieder angefangen, das öfters zu hören und bin jetzt mittlerweile wirklich auch so weit, dass ich mehr Schallplatten bestelle von Hip-Hop-Acts, egal ob Schweizerdeutsch oder Englisch. Ich habe so ein bisschen meine Stilistik gefunden, das ist Boom-Bap, ich weiss nicht, vielleicht sagt der eine oder andere irgendetwas. Das ist eine ganz spezielle Musikrichtung, die so ein bisschen Lo-Fi-Beats hat und so. Das kannst du einfach im Hintergrund laufen lassen, wenn du Kollegen irgendwo hast oder so, dann kannst du das wirklich eigentlich immer hören. Das ist für mich cool. Bei Metal musst du die Leute dazuhaben, das kannst du schon im Hintergrund laufen lassen, aber dann musst du eine Gruppe sein, die das alle geil finden. Wenn du als einziger das geil findest, ist das nicht so cool. 80er kannst du eigentlich immer laufen lassen, aber dann muss es laut sein, weil dann wollen die meisten ja mitsingen oder wollen etwas hören. Und bei Hip-Hop ist es einfach so, finde ich jetzt, die Erfahrung, die ich gemacht habe, du kannst es einfach im Hintergrund ein bisschen laufen lassen und kannst reden und wenn dann mal ein geiler Song kommt oder so, kannst du ein bisschen Leute machen und das ist... Mittlerweile bin ich wirklich wieder auf dem Hip-Hop-Trip zurück eigentlich, bin aber auch immer wieder offen für neues Zeug und so. Ich höre Techno zum Beispiel oder ein bisschen House weniger oder so, das ist schon auch elektronische Musik, aber das muss wirklich so ein bisschen in Stimmung sein, dass ich das hören kann, weil sonst ist es nicht wirklich meins. Aber... Und das finde ich auch cool, dass ich da meinen Weg gefunden habe und auch Rock kann ich bis heute hören. Es ist nicht so, dass ich von einer Musikrichtung absolut schmerzenfroh lade und sage, die höre ich nie mehr. Ich höre so scheisse und keine Ahnung was, gar nicht. Also ich bin wirklich offen für alles und ich höre auch alles gerne. Genau, so hat sich mein Musikgeschmack über die Zeit verändert. Je älter du wirst, fängst du auch wieder an, dich musikalisch zu orientieren und fängst vor allem an, neue Sachen kennenzulernen. Genau. Nächste Frage. Was denkst du, wie würde dein Leben ohne Kunst aussehen? Was hättest du eigentlich für Hobbys? Wow, gute Frage. Also ich glaube, diese Frage ist nicht so schwierig zu beantworten. Ich spiele ja seit 2010 oder 2011 eigentlich Uni-Hockey. Aufgrund von vielen Verletzungen in den letzten zwei Jahren und vielen Trainingsausfällen wegen dem Arbeiten und so, musste ich das recht zurückstecken, obwohl der Sport eigentlich lange Zeit das war, was mir alles gegeben hat. Weil es einfach etwas war. Ich wusste, als ich noch in der Lehre war zum Beispiel, am Freitagabend hatten wir immer Training, von 8 bis 10 Uhr. Ich mag es zwar eigentlich nicht mehr, die Woche hat mich richtig auseinandergenommen, aber ich wusste, ich habe noch zwei Stunden am Abend, wo ich richtig rauslassen kann. Nicht blöd tun, sondern mich auspowern. Umrennen und Sport machen im Team. Das fehlt mir recht, aber es ist okay. Ich habe meinen Ausgleich gefunden mit der Kunst. Aber ich glaube, wenn ich die Kunst nicht hätte, durch das ich Uni-Hockey spiele, wenn ich das Uni-Hockey nicht mehr machen könnte und auch die Kunst nicht hätte, dann würde ich wahrscheinlich ziemlich nichts machen. Beziehungsweise wäre ich vielleicht nur unterwegs an den Wochenenden mit den Kollegen und würde mir etwas Dummes einfallen lassen. Dann hätte ich etwas Ruhigeres gefunden. Etwas, wo ich Gas geben kann und mir Spass macht. Aber ich bin auch froh, dass ich etwas Ruhigeres gefunden habe mit dem Malen, wo nicht immer Vollgas etwas laufen muss. Ich glaube, wenn die ganze Zeit noch Vollgas etwas laufen würde, neben dem Job, der teilweise sehr stressig ist, mit den ganzen Leuten und allem, wäre es wahrscheinlich auch nicht so cool. Dann kommen wir zu der zweitletzten Frage. Kunst ist ja immer Kunst. Aber was braucht es bei einem Kunstwerk von dir, dass du sagst, es ist gelungen? An das ist eine sehr gute Frage. Da gibt es viele Aspekte, muss ich ehrlich sagen. Und es ist von Bild zu Bild anders. Ich kann nicht sagen, bei mir ist es bei jedem Bild gleich. Wenn ich ein Bild anfange, dann habe ich meistens eine kleine Idee, was ich machen möchte. Farben kommen schlussendlich immer recht spontan, mit Emotionen, die gerade am Laufen sind, mit den Gefühlen und so. Ich bin einer, der sehr nach Emotionen und Gefühlen arbeitet. Heisst, wenn ich jetzt zum Beispiel, wie soll ich sagen, wenn ich jetzt gerade wütend bin, dann schaffe ich eher wütend. Wenn du mir in diesem Moment zuschaust, dann würdest du denken, lass bitte alles stehen, mach nichts kaputt. Aber es ist wie so, bei jedem Bild gibt es bei mir einen gewissen Aspekt, wo ich sagen kann, jetzt ist das Bild fertig. Ich kann dir aber nicht sagen, wann das kommt. Der kommt immer an einem anderen Zeitpunkt. Der zeigt sich immer anders. Es ist nie so, dass ich sagen kann, heute oder jedes Mal, wenn ich mit der linken Hand einen Strich mache, dann ist das Bild nachher fertig. Das wäre komisch. Heisst, ich bin wirklich jedes Mal an einem Bild dran. Irgendwann schaue ich, und denke, jetzt ist es gut. Ich hatte es oft am Anfang, dass ich gesagt habe, eigentlich ist es gut, aber irgendwie könnte ich ja noch etwas dazu machen. Und in diesem Moment, wo ich noch etwas dazu getan habe, habe ich das Bild versaut. Ich habe das Gefühl, mir hat das Bild nicht mehr gefallen. Dann schiesse ich es an. Du hast dir viel Mühe gegeben, und dann machst du ein oder zwei Striche, und denkst dir, scheisse, das sieht voll kacke aus. Und dann schiesst du es an. Darum bin ich mittlerweile so weit, dass ich sage, ich mache so weit, ich gehe immer alle 5 Minuten weg vom Bild, und schaue es aus der Distanz an, und dann gehe ich wieder daran hin. Und wenn ich einmal weggehe vom Bild, und kann sagen, für meinen inneren Frieden ist es gut, oder wenn ich jetzt komme und sage, das Bild ist so wie es jetzt ist, ist gut, dann höre ich auf. Dann mache ich nichts mehr. Ich schaue es mir noch an, aber mache nichts mehr daran. Die Gefahr, dass du es versaut, ist relativ gross. Darum schiesse ich es nicht mehr an. Aber bis dieser Punkt kommt, der kommt immer zu unterschiedlichen Zeiten. Ich kann nie sagen, es ist von Bild zu Bild unterschiedlich. Jedes Bild von mir ist logisch ein Unikat. Und es hat auch andere Basis-Emotionen drin. Und wie ich schon gesagt habe, wenn ich mit Emotionen arbeite, dann arbeite ich ganz anders, als wenn ich etwas muss. Wenn ich einen Auftrag habe, wenn du jetzt kommst und mir sagst, du machst ein rotes Bild mit einem weissen Kreis, dann male ich nicht mit Emotionen. Dann weiss ich ganz genau, was ich machen muss. Ich muss ein rotes Bild malen mit einem weissen Kreis. Das ist ein Unterschied. Wenn ich ohne Auftrag malen gehe, dann kann ich so viele Emotionen reingeben, wie ich will. Es gab schon mal, dass ich mit einer Spraydose auf den Deckel gesprayt habe und den Deckel einfach auf die Leinwand gerührt habe. Einfach weil ich stinksauer war wegen irgendetwas. Ich kann dir heute nicht mehr sagen wieso, aber ich war stinksauer dort und habe es einfach auf die Leinwand gerührt. Und es hat gut getan. Das ist das emotionale Malen, das ich meine. Abschliessend kann ich nicht sagen, wann ein Bild gelungen ist. Es ist ein Gefühl, das mich überkommt und dann sage ich, jetzt ist es fertig, jetzt ist es gut. Dann kommen wir noch zu der abschliessenden Frage. Es ist eigentlich auch eine ziemlich gute Frage. Es hat etwas mit dem beruflichen Unterschied zu tun. Ich musste die Frage etwas abändern, was ich machen würde, wenn ich einen künstlerischen Beruf gemacht hätte. Hätte ich das Hobby Kunst, wie ich es jetzt habe, immer noch oder nicht? Ich kann ganz klar sagen, ich hätte es wahrscheinlich nicht mehr. Wenn ich etwas Künstlerisches machen würde, gestalter Werbetechnik z.B. Das sind die, die machen zu, Beschriftungen aller Art auf Autos, Ladentüren oder so. Wenn ihr Öffnungszeiten an einer grossen Ladentür seht, hat das ein Gestalter Werbetechnik gemacht. Das wollte ich zuerst lernen. Ich ging an ein paar Orten schnuppern und musste irgendwann sagen, das ist es nicht. Das will ich nicht machen. V.a. weil ich in einer Bude war, wo ich mit einem Mitarbeiter, der schon pensioniert war, zusammengearbeitet habe. Ich war am schnuppern und hatte keine Ahnung von Tuten und Blasen. Der Mitarbeiter hat einen Fehler gemacht und ich kam schlussendlich auf den Chef. Dort musste ich sagen, wenn du als Schnupperstift so behandelt wirst, dann will ich gar nicht wissen, wie du behandelt wirst beim Arbeiten. Dort hat es mich wirklich abgelöst. Rückblickend auf das Ganze kann ich sagen, es ist gut, dass es mich abgelöst hat. Du schaffst schon bildnerisch, du schaffst schon künstlerisch. Wenn du das in der Freizeit auch noch machst, dann wüsste ich nicht, ob ich das mit dem Elan noch machen könnte. Vielleicht schon, vielleicht nicht. Es ist immer schwierig zu sagen. Du weisst es nicht, weil es nicht so weit ist. Aber ich bin froh, dass ich das künstlerische Zeug dort nicht gemacht habe. Sondern habe wirklich etwas anderes gemacht. Ich konnte zwar ein paar Sachen mitnehmen, aber es war nicht so, wie ich es mir vorgestellt hätte. Es war nicht so, wie ich es mir vorgestellt hätte. Ich konnte zwar ein paar Sachen mitnehmen, vom Schnuppern und so, was das Künstlerische anbelangt, aber ich konnte mich nicht voll darauf eingehen. Das heisst, ich konnte gewisse Sachen, die ich beim Malen entdecken konnte, selber entdecken und wusste das nicht schon mit der Vorahnung, was eigentlich auch gar nicht so schlecht ist. Das wären die acht Fragen gewesen. Ich bedanke mich bei jedem Einzelnen, der eine Frage gestellt hat. Es waren sehr spannende Fragen. Ich hoffe, ich konnte sie spannend beantworten. Es ist natürlich immer schwierig, eine Frage in einem Raum zu beantworten, wo niemand sitzt. Ich habe mit meinem Mikrofon ein Smalltalk geführt Das ist eine Schwierigkeit, einen Podcast zu machen, weil du niemandem etwas erzählst und trotzdem vielen etwas erzählst. Darum würde ich sagen, kommen wir langsam zum Abschluss. Der Songrequest von dieser Folge ist von der Sektion Kuchenkästli aus dem Bündnerland. Das Lied «Ihan». Ich finde es sehr gut mit der Melodie und dem Ganzen. Hört doch mal rein, wenn ihr Lust und Zeit habt. Ich würde mich natürlich wie immer über ein Feedback von eurer Seite her freuen bezüglich dem Podcast. Schreibt mir doch mal, ob es euch gefallen hat und ob ihr gerne mehr solche Folgen hören würdet. Es wird sicher auch so sein, dass ich Leute einlade, die mit mir plaudern. Die Leute, die ich einlade, werden alles Leute sein, die mit Kultur zu tun haben, sei es mit Fotografie, Musik, Videografie, Zeichnen, Malen oder sonst etwas. Es wird so sein. Ich würde mich freuen, wenn ihr Ideen für einen Podcast-Gast habt. Schreibt mir das gerne. Ich würde mich freuen, wenn ihr in diese Folgen reinhört. Ich wünsche euch einen schönen Tag. Ich hoffe, ihr habt einen schönen Tag. Trinkt genug. Bis bald.

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