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_Demokratie-Detektei_

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A teenager complains about the new Instagram update, using the word "behindert" as an insult. This conversation sparks a discussion about the negative impact of using disability as an insult. The use of such language not only discriminates against and degrades people with disabilities but can also have legal consequences. Some teenagers are unaware of the origins of offensive words and use them to strengthen group cohesion. However, it is important to respect norms and treat everyone equally. Visiting a school for students with disabilities, the interviewer learns that some students are affected by this language and find it disrespectful. They discuss the need for alternative words and whether they would be accepted by teenagers. Words shape our everyday lives and thinking, and using "behindert" as an insult implies that disability is something negative. Disability is neither good nor bad; it is simply a characteristic. People with disabilities should be portrayed as equals, just like Bist du behindert? Hast du schon das neue Instagram-Update gesehen? So behindert beschwert sich ein Jugendlicher im Bus über das neue Layout von Instagram. Ja man, ich weiß nicht, wieso man so was Behindertes macht. Diese Unterhaltung habe ich nicht erfunden. Sie ist genauso passiert. Aber wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Erst kürzlich erwischte ich mich dabei, wie ich jemanden als behindert bezeichne. Ich bin schlagartig nicht mehr wütend auf die Person, die ich gerade beschimpft habe, sondern auf mich selbst. Elisabeth Schrenk, Geschäftsführerin des Behindertenverbandes KOBV, erklärt mir, wie problematisch es ist, behindert als Schimpfwort zu benutzen. Abgesehen davon, dass damit Menschen mit Behinderung diskriminiert und herabgewürdigt werden, kann es auch rechtliche Folgen haben, sagt sie. Seit 2006 sind Diskriminierungen gesetzlich verboten. Die Sprachwissenschaftlerin Nora Schieg erklärt, dass Jugendliche oft gar nicht wissen, woher Schimpfwörter wie zum Beispiel Spast kommen. Paradoxerweise stärken solche Beleidigungen den Gruppenzusammenhalt. In der Regel seien Menschen mit Behinderung gar nicht die Angesprochenen. Und eine gewisse Respektlosigkeit vor Normen zeichnet die Jugendlichen aus. Ich suche die Hans-Radl-Schule auf, um das Thema mit jenen zu besprechen, die es auch betrifft. Kinder mit körperlicher oder geistiger Behinderung oder sonderpädagogischem Förderbedarf. Anfangs sind die Jugendlichen noch zurückhaltend. Benutzt ihr das Wort behindert manchmal, um jemanden zu beschimpfen? Beschimpft euch jemand so? Wie empfindet ihr das? Mit solchen Fragen überfalle ich sie mehr oder weniger und ernte ratlose Blicke. Oder betrifft euch das gar nicht? Langsam werde ich stutzig. Du nennst mich übelst oft behindert, ruft Julian auf einmal und deutet auf einen Mitschüler. Sag nicht, dass es nicht stimmt. Die Stimmung ist mit Julians Aussage aufgelockert. Nun meldet sich auch der 16-jährige Sebastian zu Wort. Es ist nicht in Ordnung, jemanden als behindert zu bezeichnen. Wenn er es nämlich wirklich ist, machst du dich über seine Krankheit lustig. Ist er es nicht, beleidigst du ihn mit einem Wort, das keine Beleidigung ist. Sebastian ist ein ehrlicher und schlauer Schüler, der eine Autismus-Spektrumstörung hat. Und da gäbe es ja auch noch andere Beleidigungen, wie Spast, Mongo oder eine Nummer schlimmer, Krüppel. Aber welche Alternative gibt es? Und würde die von Jugendlichen überhaupt angenommen werden? In einem Interview erzählt die Soziologin Lisa Pfahl von ihren Erfahrungen mit ihrem Teenagersohn. Der sagt nämlich auch oft, voll behindert, wenn ihn etwas stört. Sie hätten sich auf, ey, das ist behindert geeinigt. Ob das auch bei anderen Jugendlichen ankommen würde? Ich bin mir nicht sicher. Eine Sache weiß ich aber. Wörter prägen unseren Alltag und unser Denken. Diskriminierung passiert nicht nur durch Dinge, die wir tun, sondern auch durch Dinge, die wir sagen oder eben nicht sagen. Tatsache ist nämlich, dass wir damit Menschen mit Behinderung als minderwertig darstellen. Wenn wir behindert als Schimpfwort nutzen, sagen wir aus, dass eine Behinderung etwas Schlechtes ist. Aber eine Behinderung ist weder gut noch schlecht. Sie ist einfach eine Behinderung. Wieso sollten wir das Wort behindert als Beschimpfung nutzen? Menschen mit Behinderung sind Menschen wie du und ich. Und sie sollten auch so dargestellt werden. Antwortet mir Elisabeth Schrenk vom KUBV auf meine Frage, wie ich dieses Thema als Journalistin am besten anspreche. Sebastian sagt etwas sehr ähnliches, kurz bevor ich die Klasse wieder verlasse. Jeder sollte sich fühlen wie jeder andere auch, egal ob behindert oder nicht.

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