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Zenepas Biografie

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The speaker is sitting in Ulcinj with a nice woman who she has known for ten years. They discuss the speaker's experience moving to Germany and her initial struggles with the language and culture. She eventually embraced her new country and its freedom of expression. The conversation then transitions to the topic of a boat tour with a man named Albert, and the speaker recalls a funny incident from their school days. The conversation ends with a mention of the topic of "Saline" and how it relates to the speaker's story of speaking her mind. Also ich sitze hier in Ulzin, im wunderschönen Ulzin, die Sonne scheint draußen und ich sitze hier mit einer sehr netten Frau. Wir kennen uns schon lange übrigens, wir kennen uns genau zehn Jahre. Vor zehn Jahren habe ich diese nette kennengelernt, die hat mich hier angesprochen, sie war damals zweite Bürgermeisterin und hat mich als Lehrer angesprochen. Sie will ein bisschen Kontakt auch mit mit Schülern haben und es ging damals schon um das Thema, zweitiges Thema immer noch, ja oder zum Glück, ich weiß es nicht, es geht um das Thema Saline. Aber zuerst mal, Seneva, kannst du dich mal kurz vorstellen? Erstmal natürlich interessieren die Studenten sicher auch, wie ihr gerade hören werdet nachher, wieso du so gut Deutsch sprichst. Danke für dein Interesse, Kurt. Ja stimmt, wir kennen uns genau zehn Jahre, weil ich damals nach Montenegro gekommen bin, um eben diese Position einzunehmen als stellvertretende Bürgermeisterin. Was war deine Frage nochmal? Ich war auch damals Neuling in Ulzin, aber du warst nicht Neuling, das war deine Seneva Revival Tournee. Genau, also ich bin geboren in Wagen, hier 20 Kilometer, 25 Kilometer entfernt von Ulzin. Ich bin aber eben gebürtige Ulziniakin. Bis zu meinem 13. Lebensjahr habe ich mein Leben hier verbracht, also teilweise in Ulzin, teilweise in Podgorica, in Susi, um genau zu sein, bis dann irgendwann ich dann zu widerständig wurde und zu rebellisch und dann haben meine Eltern entschieden, mich dann nach Deutschland zu holen. Ich bin bei meiner Großmama irgendwie aufgewachsen, eine schöne Zeit und seit 1983, September 1983, bin ich dann eben nach Deutschland in Münster, in Münsterland eingekommen. Es war ziemlich schockierend für mich, weil das Leben hier ist nun mal ein anderes, also das Tempo ist ein anderes, die Leute sind anders, es ist eben nicht so strukturiert, es ist nicht alles so wirklich geradlinig, es ist nicht alles so, weißt du, alles so zack zack und ich hatte anfangs, ich hatte wirklich Probleme, weil einfach die Kinder waren ja auch anders. In der Schule zum Beispiel, im Schulhof knutschende Teenies zu sehen, das war für mich absolut fremd. Das gab es zu meiner Zeit in Montenegro, in damaliger Jugoslawien, überhaupt nicht. Also ich meine, geschweige von Händchen halten, das war wie wuuu. Und dann kommst du da rein und siehst dann irgendwie knutschende, zahnspannend tragende Teenies, die dann irgendwie, keine Ahnung, ihre Liebe offen leben, das kannte ich nicht. Also ich komme schon aus einer konservativen Familie oder Montenegro ist einfach nur konservativ diesbezüglich, das hat sich geändert, Gott sei Dank. Aber für mich war das total befremdlich, also ich fand das einfach so, ich kam dann nach Hause und war irgendwie, ich wusste gar nicht wohin mit meinen Gefühlen, also was ich alles gesehen habe oder irgendwie, keine Ahnung, weiß ich nicht, es war ein ganz anderes Leben und die Sprache, ich kannte die Sprache überhaupt nicht und es hat mich echt, also ich muss auch ehrlich sagen, ich habe mich geweigert, Deutsch zu lernen. Ich wollte ja gar nicht nach Deutschland, ich wollte unbedingt wieder zurück, aber dann, das habe ich schon mal erzählt, das ist einfach so, nach einem Jahr, also in den eineinhalb Jahren, hat sich dann einfach alles auch für mich geändert, auch in Montenegro selbst. Die Leute sahen mich nicht mehr als die Zenepa, sondern die Zenepa aus Deutschland und ich fand das schrecklich. Ich war nur eineinhalb Jahre weg, ich bin jetzt nicht mal, keine Ahnung, 100 Jahre weg gewesen und dann so und da fing das auch an, dieses Umdenken und ich glaube so nach zweieinhalb, drei Jahren, habe ich dann einfach so für mich realisiert, dass ich tatsächlich lieber in Deutschland Ausländer bin, als in meiner eigenen Heimat oder Geburtsland und dann habe ich gesagt, okay, dann um die Situation zu verändern, werde ich einfach Deutschland und der deutschen Sprache eine Chance geben und dann habe ich mich ins Zeug gelegt. Also so habe ich dich jetzt kennengelernt, als eine sehr offene Frau, offen allen Sachen gegenüber und ich denke mir, das ist ja auch wichtig gewesen, dass hast du dann in Deutschland auch das gebraucht, dass man dir, ich habe gerade vorher lachen müssen, weil also ich war genau, ich war der knutschende Teenager im Schulhof. Wahrscheinlich warst du das und ich war total geschockt mit meinen 13 Jahren, aber gut. Das war damals so die Zeit der fast freien Liebe. Ja, aber das ist doch schön und genau das ist ja das, da muss ich vielleicht das nicht zum Thema, aber das fand ich einfach total wichtig, zu sehen, dass es Länder gibt, wo das absolut, wo man frei lebt, also wo im Grunde genommen, also wahrscheinlich, ich bin ja in Hiltrup auch noch gewesen, das ist ja nochmal konservativer, aber was diese Seite des Lebens anbelangte, das war komplett normal. Die Teenies lieben sich von einem Tag auf den anderen und das war einfach dieses Ausleben von Gefühlen, das fand ich einfach wahnsinnig wichtig. Für mich war das auf der anderen Seite total schockierend, weil ich das nicht so kannte. Wir haben ja alle so, ich hätte ja auch Sympathisierer logischerweise, ich bin ja auch, also ich meine, ich war auch noch offen. Meine erste große Liebe war im ersten Schuljahr. Und alle haben mich ausgelöst und ich habe das nicht verstanden, aber ich meine, wir mochten uns, aber wir haben das nicht so gezeigt mit Umarmung, sondern wir haben uns gegenseitig geschützt. Also wenn ein Junge irgendwie frech zu mir war, ich meine, abgesehen davon, dass ich nie, wie heißt es, Schutz brauchte, ich konnte mich selber wehren, aber wir wussten, wir konnten aufeinander zählen. Aber dieses Ausleben der Gefühle und der Körperlichkeit, das habe ich tatsächlich in Deutschland gelernt und da bin ich echt dankbar. Okay, also spannend wird natürlich jetzt, wo wir diesen, also ihr müsst jetzt alle weghören, du weißt, dass wir mit Albert die Bootstour machen werden, ist es dieser Albert? Das ist der Albert, mit dem wir jetzt die Bootstour machen, das ist irgendwie, wie soll ich sagen, ich will das gar nicht missen und ich fand es auch echt gut. Ich erzähle euch was, Albert und ich saßen nicht beieinander oder auf derselben Stufe, aber er saß irgendwie so eine Reihe weiter von mir und irgendwann schrieb ich ihm einen Satz oder so, irgendetwas habe ich ihm geschrieben. Aber ich kann mich nur an eine Situation erinnern, der Lehrer hat mich erwischt und meinte so, was hast du hier zu tuscheln, es geht niemandem was an. Und dann meinte er so, nein, das ist verboten, gut, wenn sie es alle wissen wollen, ich liebe Albert. Und alle so, oh Gott, oh Gott. Und der Lehrer meinte so, du sollst dich schämen. Nein, das tue ich nicht, ich liebe ihn noch mal. So, und Albert wurde puderrot, das war jetzt total unangenehm, aber ich glaube irgendwie so, ich glaube so, das bin ich. Deswegen wahrscheinlich auch, meine Oma hat gesagt, wie ist mit so Freiheitslieben in unserer Region oder in unserer Mentalität, wird sie nur Schwierigkeiten haben, also sollte sie nach Deutschland und ich bin froh drum. Und jetzt kriege ich den Schränker, super, weil wir wollen ja zum Thema Saline kommen und das hängt ja schon zusammen mit deiner Geschichte, dass du dir nicht immer alles gefallen hast lassen und auch deine Meinung gesagt hast. Du hast gesagt, ich sage meine Meinung, ich darf meine Meinung sagen und darum ging es eigentlich auch. Untertitel der Amara.org-Community

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