The podcast discusses the use of cold stimuli, such as cool packs, ice cubes, and fans, to help individuals with neurodivergence manage sensory overload and meltdowns. Cold temperatures can be soothing and prevent overheating. Various options, such as cool packs, reusable ice cubes, and face sprays, are suggested as portable solutions. Cooling methods like placing a cool, damp cloth on the forehead or standing on cold tiles can provide relief. Removing shoes and socks and allowing bare feet to touch cold surfaces can also help stabilize an overstimulated nervous system. The host invites listeners to try these techniques and share their experiences.
Hallo und herzlich Willkommen hier zum Podcast von Authentisch Autistisch, die Folge heute, Kältereize, Cooldown in Krisensituationen. Mir selbst ist es schnell zu warm. Ich habe mal unter meinen Klienten eine Umfrage gemacht, wenn es die perfekte Temperatur nicht gibt, für was würdest du dich entscheiden? Ein bisschen zu warm oder ein bisschen zu kalt? Die Antworten waren zu 100 Prozent besser ein bisschen zu kalt. Ihr habt sicherlich auch schon mal beobachtet, dass viele Menschen mit einer Neurodivergenz selbst bei kühlen Temperaturen in kurzer Hose und T-Shirt herumlaufen und keine Jacke anziehen wollen.
Wenn es nicht so kalt ist, dass die Gesundheit auf dem Spiel steht, warum nicht, wenn Wärme doch so stresst? Tatsächlich sind Kältereize oft auch eine gute Idee, um einen aufkommenden Overload zu vermeiden oder auch einen Meltdown besser zu überwinden. Viele meiner Klienten berichten, dass sie eine Überlastung bemerken, weil ihnen heiß wird und tatsächlich konnte ich das oft bei ihnen fühlen. Und die Gefühl zur warmen Temperatur kann dann zusätzlich Stress verursachen. Was gibt es hier für Möglichkeiten, die man bestenfalls auch unterwegs anwenden kann? Ich habe mal ein paar gesammelt.
Kühlakkus. Kühlakkus gibt es in vielen verschiedenen Formen, Größen, Farben und Varianten. Manche werden im Kühlschrank gekühlt, manche kühlen durch Knicken herunter. Es gibt stabile, harte, aber auch weiche. Es gibt Kühlmützen, die mir bei der Überwindung meiner Migräneattacken wundervolle Dienste leisten. Optisch nicht gerade ein Highlight, aber für mich so oft der absolute Retter in der Not. Wiederverwendbare Eiswürfel. Ganz lustige und bunte Formen gibt es da. Aus lebensmittelechten Kunststoff gefertigt und mit einer Flüssigkeit gefüllt, können diese Figuren immer wieder eingefroren werden.
Vorteil, sie sind klein, schmelzen nicht komplett weg, können unauffällig in die Tasche gesteckt werden. Eiswürfel. Gut zum Lutschen. Gegebenenfalls könnt ihr auch Saft als Eiswürfel einfrieren. Beißringe. Es gibt tolle Beißringe für Babys, welche auch im Kühlschrank gekühlt werden können. Hier müsstet ihr nur darauf achten, dass nicht zu stark drauf gebissen wird. Zwar heißen sie Beißringen, dennoch sind sie nicht auf vollständige Gebisse mit starker Beißkraft ausgelegt. Aber als kühles Dimming-Toy sind sie hervorragend geeignet. Ventilatoren. Hier ist die Auswahl riesig.
Deckenventilatoren, Standventilatoren, Miniventilatoren, die per USB ans Handy angeschlossen werden können, Handventilatoren mit einer Kurbel zum selbst ankurbeln und vieles mehr. Gesichtssprays. Sie werden ganz fein vernebelt, riechen meistens ganz zart und angenehm, kühlen durch Verdunstungskälte. Werden sie im Kühlschrank gelasert, kühlen und erfrischen sie gleich doppelt so gut. Wer es geruchsneutral und preiswerter möchte, kann sich mit einer Sprühflasche und normalem Wasser behelfen. Ein kühler, gegebenenfalls feuchter Waschlappen oder ein Tuch. Auf die Stirn oder in den Nacken gelegt, sorgt ein einfaches, kühl angefeuchtetes Tuch oft schnell für Entspannung.
Oft werden auch Wadenwickel als angenehm empfunden. Kaltes Wasser aus dem Wasserhahn. Einfach über die Handgelenke oder auch über die Unterarme bis zur Armbeuge laufen lassen. Die Kühle und das Gefühl von fließendem Wasser auf der Haut, dazu das Plätschern und das Beobachten des Wassers, kann schnell zu einer Beruhigung führen. An den Handgelenken und in der Armbeuge ist die Haut sehr dünn und Adern liegen direkt unter der Haut, sodass das Blut tatsächlich gut gekühlt werden kann. Schuhe aus.
Manchmal hilft es schon, wenn man Schuhe und Socken auszieht und sich auf kalte Fliesen stellt. Die Kühle und der bewusste Bodenkontakt stabilisieren oft ein überreiztes Nervensystem. Ich werde in der Facebook-Gruppe Authentisch Autistisch einige der Ideen zeigen und auch verlinken. Wenn euch das interessiert, schaut gern vorbei. Helfen euch Kältereizen auch, wenn ihr merkt, dass euer Nervensystem an seine Belastungsgrenzen gerät? Was nutzt ihr zum Cooldown? Ich bin gespannt, ob ihr den einen oder anderen Tipp hier auch mal ausprobieren möchtet.
Bleibt neugierig und bis zum nächsten Mal. Tschüss!